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diesen unseren Besuch bei Ihnen Wangorow gegenüber verschweigen und den Stein nicht weitergeben …“

Der arme kleine fette Samuel raffte sich auf …

„Herr … Herr Harst,“ stammelte er, „ich … ich will Ihnen beweisen, daß ich bin ein anständiger Kaufmann, kein Hehler … Ich schwöre Ihnen bei dem Gott meiner Väter, daß ich nicht habe auch nur im entferntesten geahnt, daß der Fürst den Stein … stehlen ließ! Eine Gemeinheit war’s von ihm, mir den Stein anzubieten … Er hat mich belogen … Er hat mir schon vor ein paar Tagen gesagt, daß seine Gattin ein Wertobjekt besitze, daß er veräußern wolle. Herr Harst, ich will mich nicht machen besser als ich bin: daß die Sache war ein bißchen faul, ahnte ich … Aber daß sie ist so faul, – – Gott der Gerechte, wo werde ich mich einlassen auf solche Dinge! Niemals!!“

Und all das war ehrlich gemeint …

Samuel Levy war kein Hehler …

„Herr Harst,“ rief er nun, indem er sich zu einem raschen Entschluß zwang, „Herr Harst, ich werde Ihnen die Brosche aushändigen … Besorgen Sie mir von dem Fürsten die fünfzehntausend Mark zurück, die ich ihm gezahlt habe, und die Geschichte ist in Ordnung … Warten Sie hier e Moment … Ich hole den verdammten Stein … Ich will nichts mehr davon wissen, nichts! Und damit Sie mich ganz kennenlernen, Herr Harst: die beiden Herren, die soeben hier waren, sind Kriminalbeamte gewesen! Ein Graf Iwan Ustow ist ermordet worden …“

Levy erzählte nun alles … alles …

Verschwieg nichts … Gab zu, daß er Ustow beauftragt hatte, dem Fürsten nachzuschleichen … Daß der

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Walther Kabel: Der Stein der Wangorows. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stein_der_Wangorows.pdf/49&oldid=- (Version vom 31.7.2018)