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daß man ihn fast gar nicht mehr sieht bey Trinkgelagen und Waffenspielen. Es gehen kuriose Gerüchte über sein Treiben unter den Trümmern des Heidenthums. Aber eines Morgens stürzt er, mit bleichem verzerrten Antlitz, in die Herberge, berichtet die Zehrung[1], schnürt seinen Ranzen, und eilt zurück über die Alpen. Was ist ihm begegnet?

Es heißt, daß er eines Tages später als gewöhnlich, als schon die Sonne unterging, nach seinen geliebten Ruinen wanderte, aber, ob der einbrechenden Finsterniß, jenen Ort nicht finden konnte, wo er die Bildsäule der schönen Göttinn stundenlang zu betrachten pflegte. Nach langem Umherirren, als es schon Mitternacht seyn mochte, befand er sich plötzlich vor einer Villa, die er in dortiger Gegend früherhin nie gesehen hatte, und er war nicht wenig verwundert, als Bediente mit Fackeln heraustraten, und ihn im Namen ihrer Gebieterinn einluden, dort zu übernachten.

Annmerkungen (Wikisource)

  1. die Zehrung berichten: die Rechnung bezahlen


Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_244.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)