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müßte[1]. Bei der festgesetzten Summe war das diesmal 200 Thlr. betragende sogenannte Schlüsselgeld, das bei Käufen großer Grundstücke für die Übergabe der gesamten Schlüssel entrichtet und gewöhnlich der Frau des Hauses überwiesen wurde, nicht mit eingerechnet. Da dem Landesherrn die gestellten Bedingungen annehmbar schienen, erteilte er unterm 7. Juli 1692 den beiden oben genannten Hofbeamten den Auftrag, den Kauf abzuschließen[2], was 5 Tage später auch geschah. Zufolge des dabei festgesetzten und vom Kurfürsten den 18. Juli konfirmierten Kontraktes wurde von Börner außer dem Mobiliar alles mit übergeben, auch mußte er von Korn oder Mehl soviel zurücklassen, "als zur Brödtung biß zu der Erndte vonnöthen"[3].

Zu welchem Zwecke Johann Georg IV. die Erwerbung gemacht hatte, erhellt deutlich aus der von ihm unterm 20. Juli 1692 ausgefertigten Urkunde, die in der Hauptsache folgendes besagt: "Von Gottes Gnaden etc. Vor Unß, Unsere Erben und Nachkommen, thun Kund und bekennen männiglich, daß Wir Unserer lieben besondern Fräul. Magdalenen Sybillen von Neitzschitz daß Von Unsern Hoff- auch Ober Consistorial Rathe Johann George Börnern, unlengst erkauffte Gutt, sambt dem Von ihme angerichteten Garthen zu Plauen, mit allen Zubehörungen, Nutzungen, Freyheiten, iedoch diese ohne gewehr, Wie auf Beschwehrungen, Innhalts des darüber untern Dato, den 12. hujus aufgerichteten, auch Von Unß den 18. darauff gnädigst approbirten und ratificirten Kauff-Contracts, auch Wie Wir solch Gutt und Garthen, sambt denen darbey vorhandenen Statuen Frembden und andern Gewächßen, auch Völligen Inventario hierauff von ihme übernehmen laßen, Unß auch solches alles richtig übergeben worden, aus sonderbahren Gnaden, Wohlbedächtig und wißendlich Erb- und Eigenthümlich geschencket, geeignet und überlaßen, Und Wie Sie nun solches mit unterthänigsten Dank acceptiret. Also thun Wir Sie hiermit und Krafft Dieses zugleich, in eine ruhige, sichere und Würckliche Possess und Besitz, dieses Ihr Eigenthümlich geschenckten und überlaßenen Gutts und Garthens


  1. H. St. A. Erhandlung des Börner'schen Gartens 1692 etc. Bl. 2.
  2. Ebenda.
  3. Ebenda Bl. 3 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Adolf Hantzsch: Der Reisewitzische Garten in Plauen bei Dresden. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Achtes Heft. Dresden 1888, Seite 64-92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Reisewitzische_Garten_in_Plauen_bei_Dresden.pdf/6&oldid=- (Version vom 13.9.2022)