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nicht näherkommen wollte. – Wochen vergingen … Dann – endlich – endlich!!

Die Winterschlacht in Masuren brachte mir die Befreiung …!! Hindenburgs „große Sache“ hatte sich bewahrheitet …

Eines Abends merkte ich, daß das Krachen der Geschütze näherrückte, daß die Russen eiligst die Stadt verließen … Gegen Mitternacht erschien Baltrusat im Mumiensaal. Er hatte den Sieg offenbar schon stark gefeiert – mit „Bärenfang“, dem ostpreußischen Hausschnaps, bestehend aus reinem Alkohol und Honig. Seine Stimme war nicht mehr ganz fest … Er umarmte mich.

„Kommen Sie – kommen Sie, Herr, die Russen sind weg!!“

Mir wurden die Augen feucht … – –

Als ich auf die Straße Arm in Arm mit dem braven Baltrusat hinaustrat, jagte die erste deutsche Ulanenpatrouille an uns vorüber …

Frei …, frei …!! – –

Ich habe zwei hübsche Erinnerungen an mein Robinsondasein im Stadtmuseum: eine Photographie der peruanischen Mumie in dem Sarge – und Moritz, den Kater …

Besäße ich sie nicht, so würde ich sicher schon nach einem Monat im Zweifel gewesen sein, ob ich all das Merkwürdige jener langen Wochen in der Einsamkeit des großen, stillen Hauses nicht nur geträumt hätte …


Ende.


     Der nächste Band enthält:

Der Zauberer der Balibulla-Klippen.



Druck: P. Lehmann, G.m.b.H., Berlin.


Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Der Mumiensaal. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Mumiensaal.pdf/33&oldid=- (Version vom 31.7.2018)