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Er fuhr zurück, bückte sich tiefer, rief:

„Ein Delaware! Einer der großen Nation der –“

Da – ein paar warnende Schreie ließen ihn hochfahren.

Felsenherz hatte Tom retten wollen, hatte sich an der Wand des Tales hinabgelassen, nur mit langen Sätzen vorwärtsgestürmt.

Er kam zu spät. Er war bemerkt worden. Zwanzig – dreißig Apachen verlegten ihm den Weg.

Mit dem Tomahawk bahnte er sich eine Gasse, lief dem Nordausgang des Tales zu.

Schüsse knallten hinter ihm her.

Die beiden Wachen am Talausgang legten auf ihn an.

Zwei Kugeln pfiffen an dem zur Seite Weichenden vorüber; zwei furchtbare Hiebe – die Wächter brachen zusammen.

Aber nur allzu dicht waren ihm die Verfolger auf den Fersen.

Felsenherz hörte bereits das keuchende Atmen der ihm nachsetzenden Apachen, hörte wenige Schritte hinter sich den schrillen Kriegsruf des langen Messers.

Noch trennten ihn fünfzig Meter kahlen Bodens von den schützenden Büschen.

Da – ein Tomahawk sauste haarscharf an seinem Kopfe vorüber.

Er sah ein: er mußte die Apachen zurückzuscheuchen suchen, mußte Zeit gewinnen.

Aber – der Erfolg blieb zweifelhaft. Zu groß war die Anzahl der Feinde. Was half es, wenn er fünf – sechs niederschlug?! Die anderen würden über ihn herfallen wie eine Meute von Hunden, die den Keiler stellt, sich an ihm verbeißt und nicht wieder losläßt.

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/44&oldid=- (Version vom 31.7.2018)