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Bick setzte ihn irgendwo in der Nähe der Docks ab und drückte ihm noch eine Fünfzigpfundnote in die Hand … „Bleiben Sie fernerhin ehrlich, Skrup, sonst kommen Sie vor die Feme!“

„Gemacht, Punktum!“, meinte Joe lachend. „Ich werde jetzt Journalist! Sie werden staunen!!“

Er fuhr sofort in einer Taxe zum „Volksblatt“, fand Jack Rauter dort in etwas hitzigem Gespräch mit Sir Hemmerfolk vor und meinte großartig: „Mr. Rauter, ich bringe Ihnen Stoff für einen famosen Artikel:

„In der Gewalt der Drei von der Feme
bei allerbester Verpflegung und Behandlung.“

Was zahlen Sie, Mr. Rauter?“

Hemmerfolk packte Joe bei den Schultern. „Hundert Pfund, – wo wurden Sie gefangengehalten, Skrup?“

„Keinen Schimmer, – – ich schwöre es Ihnen, – keinen Schimmer!! Aber einen Whisky und eine Zigarrensorte gab es da, – – zum Fingerlecken!“

Gleich darauf tippte Jack noch für die Morgenausgabe im Galopptempo einen Artikel herunter, der dem fetten Joe weitere zehn Pfund einbrachte.

Hemmerfolk war in übelster Laune heimgefahren, denn Jack Rauter behauptete frech und gottesfürchtig, von der Geheimtür zu seinen Räumen keine Ahnung gehabt zu haben.

Jack konnte nicht nur aufrichtig lieben, sondern auch sehr unaufrichtig lügen.

Und er liebte wirklich. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen, und dazu war er noch eine geradezu glänzende Partie, denn beim vorjährigen Sommerurlaub hatte er, der sonst nie spielte, die Bank von Monte Carlo ganz gehörig geschröpft.


Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der Mäusebussard von Norwood. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_M%C3%A4usebussard_von_Norwood.pdf/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)