Seite:Der Mäusebussard von Norwood.pdf/12

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hier allerdings, als er nun in Marie Anns traurige Augen blickte, milderte er doch den empörten Ton zu einem sehr sanften Vorwurf und sagte zu dem jungen Mädchen mit höflichem Gruß:

„Sie sind die Zettelverteilerin vom Ausgang III, und Sie sind ohne Hut und Mantel davongelaufen. Was sollte das, Miß?“

Da die Hollgreen-Gasse verschiedene noch engere und noch gewundenere Nebengäßchen hatte und da ich inzwischen meinen Karton mit den großen Teppichnägeln, die jedes verfolgende Auto als höchst unangenehm für die Pneumatiks sehr bald lahmlegen mußten, wieder verstaut hatte, war es bei unserer ganzen Arbeitsweise nicht weiter wunderbar, daß nun aus der Richtung, wohin wir verschwunden, ein älterer, gebückt gehender Herr mit Hornbrille und einem Stoß Bücher unter dem Arm hastig der Taxe sich näherte und ausgerechnet in dem Augenblick seinen Bücherstapel verlor, als Jack Rauter dem jungen Mädchen halblaut zuflüsterte:

„Versuchen Sie doch nicht, mich zu täuschen, Miß Walker … Ich kenne Sie von Ansehen sehr gut, das beklagenswerte Mißgeschick Ihres Vaters hat längst mein Mitgefühl geweckt, und nur das eine begreife ich nicht, weshalb Sie zweifellos absichtlich die dunkle Limousine, die stets eine andere Nummer trägt, zu schützen suchen.“

Der ältere Herr hob derweil seine Bücher vom Straßenpflaster auf.

Kein Wort entging ihm.

Marie Anns kurze, ablehnende Antwort beruhigte mich.

„Mr. Rauter vom „Volksblatt?!“, meinte sie scheinbar gleichgültig. „Sie wollten meinen Vater mehrmals besuchen und ausfragen … Ich besinne mich … Im übrigen bin ich nur deshalb der Limousine des blinden

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der Mäusebussard von Norwood. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_M%C3%A4usebussard_von_Norwood.pdf/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)