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„Aber – ich – ich – – Herr Direktor, lassen Sie das nicht zu! Es ist doch heller Wahnsinn. Ich kann heut Abend die Rolle singen. Lassen Sie mich probieren. Retten Sie Ihre Oper. Lassen Sie mich nicht verhaften! Geben Sie diesen Wahnwitz in Ihrem Theater nicht zu! Wer soll Ihnen denn die Rolle singen? Wer kann sie denn? Ich kann sie. Lassen Sie mich los!“

Er wehrte sich mit seinen jungen harten Schifferkräften. Ein anderer der Herren sprang dem Kommissar zur Hilfe. Ein wildes Ringen folgte. Dazwischen schrie und ächzte Heise:

„Hilfe! Ich bin unschuldig. Sie rauben mir die einzige grosse Chance meines Lebens! Das ist schlimmer als Mord! Herr Direktor, – stehen Sie nicht so steif und unbeteiligt da. Es geht doch um Ihren Erfolg! Schreiten Sie ein. Sie müssen doch schliessen, wenn die mich verhaften. Hilfe!!“

Buchner stand mit abgewandtem Gesicht am Schreibtisch und spielte auf der Platte Klavier mit den Fingern der rechten Hand. Man hatte ihm erst heute früh Mitteilung gemacht. Gestern Abend hatte man ihn nicht aufgespürt. Er hatte die Nacht bei einer Geliebten verbracht. Gleich nachdem er ins Theater geeilt war, hatte er auf den Streit zwischen Bara und Heise hingewiesen. Während der Chorist zum Theater rannte, suchten Beamte des Morddezernats ihn

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/123&oldid=- (Version vom 7.1.2019)