Wesen und neues Fürnehmen; deßglichen, wo ihr Uffenthaltung seyn soll. Ob auch Jemands von andern frembden Orten sich mittler Zit hinter Euch verfügt, und argwönig erschine, dieselben annemet, und was Euch in dem Allem begegnet, uns unverzogenlich berichtet, damit wir daruff dester gewißlicher ratschlagen, und zu Abstell1mg solchs bösen Fürnehmens, das wider Gott und alle Erberkeit ufferweckt, stattlicher handeln mögen. Deß wollen wir uns also zu Euch allen versehen. Zu Urkund etc. Geben uff den 13. Octobris Anno 13.
Präsentatum gen Friburg uff Zinstag nach Galli (18. Okt.).
Unseren fründtlichen Willen und Gruß voran. Edlen strengen vesten ersamen wisen lieben Fründt. Euer Schriben, darin Ihr uns bittlich anlangen, ob mit dem, daß einer als Beweger des furgenomnen Bundtschuehs uß der Kirchen zu Muntzingen genommen, und pinlich gen ihm gehandelt sie, ainicher Fräfel begangen wäre, denselben gnädigklich zu erkiesen, mit Anzaigung, daß auch Johannes, der Pfarrer zu Lehen, sollichs Handels halb mergklich belumbt sie, haben wir vernommen, und möcht syn, es wäre an dem End ettwas wider die Kirchen gehandelt und gefräfelt. Diewyl wir aber selbs ermessen können, daß die Nodturfft mergklich erhaischt, sollich Fürnehmen des Bundtschuehs (daß dann uns und aller Erberkait billich mißfällig ist) niderzetrucken, abzewenden, und die Anfänger desselben nach ihrem Verdienen zu straffen: so wöllen wir vermelten Fräfel und die Straff, so uns deshalb zustan möcht, gnädigklich nachlassen. Begeren auch hieruff, Ihr wöllen vermelten Pfarrer zu Lehen, deßglichen ander Priester, ob Ihr hienach ainich erfaren mochten, so des Handels halb verdacht
Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/74&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
