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ob Freiburg, Breisach oder Endingen man zuerst überfallen solle.[1] Man verschob die Entscheidung bis zur nächsten Kirchweihe zu Biengen (Sonntag 9. Oktober) wo sich, ohne Verdacht zu erregen, die Verschwornen in großer Anzahl versammeln, und vielleicht sogleich das Fähnlein fliegen lassen konnten.[2]

Mit den Elsässern war schon im Voraus verabredet worden, daß sie, sobald die Verschwörung im Breisgau zum offenen Ausbruche käme, bei Burgheim den Rhein übersetzen und dem diesseitigen Haufen zufallen sollten.[3] Zugleich schickte man Abgeordnete den Simonswald hinauf, um über den Schwarzwald hin zu werben;[4] auch nach Freiburg schlichen sich fortwährend geheime Kundschafter, welche die Hut der Thore und Thürme besichtigten und nach Lehen verriethen.

Ja ein verwegener Bettler warf sogar in dieser letzten Zeit Feuer in ein Haus oder in einen Stall zu Freiburg, damit die Bürger dahin zusammenlaufen, und die Bundschuher, bei vernachläßigter Thorhut ihren Anschlag um so leichter ausführen möchten.[5]

Man war übrigens fest entschlossen, das ganze Vorhaben, sobald sich die Haufen versammelt hätten, kaiserlicher Majestät schriftlich zu eröffnen; und falls es deren Genehmigung nicht erhielte, zu den Schweizern zu rücken. Damit stand wohl auch die vorgeschlagene Aenderung des Fähnleins in Verbindung, die Meisten stimmten nämlich dafür, das weiße Kreuz abzuthun, und einen Adler darauf malen zu lassen.[6]

Allein jetzt war auch der Zeitpunkt gekommen, in


  1. Beil. Nro. 6. 16.
  2. Beil. Nro. 6.
  3. Das.
  4. Das.
  5. Beil. Nro. 39
  6. Beil. Nro. 6.
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Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/26&oldid=- (Version vom 2.12.2018)