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Versammlungsstuben. Hand in Hand mit diesen Wirthen wirkten herumziehende Hausierer, Sprecher und Pfeifer. Zu Offenburg gewährten Klaus Krantz und Stoffel Zimmermann den Verschworenen Aufnahme; aus Bolspach unter Offenburg warben Kilian Ratz und ein Abentheurer Alexander genannt, dessen schwarzes Barett ein vergoldeter Pfenning, und dessen Seite ein Schlachtschwert zierten. Bis nach Bretten und in den Hauptsitz der Verschwörung von 1505 verzweigte sich auf dem diesseitigen Ufer des Rheines die Verbindung; und die ausführliche Aufzeichnung der Theilnehmer erwähnt sogar eines Edelmannes, der auf dem untersten Schlosse bei Dertingen sitze, und mit Joß von Bretten, einem der eifrigsten Beförderer des Bundes im Wirthshause beim Kloster zu Dertingen Zusammenkünfte halte.[1]

Auch auf dem jenseitigen Ufer des Rheines fand die Verschwörung in einem großen Theile der Dorfschaften des Elsasses zahlreiche Anhänger.[2] Nicht minder wurde um den Kaiserstuhl und durch die Markgrafschaft der gemeine Mann schwierig gemacht.[3] Selbst Geistliche waren da und dort dieser Meuterei nicht abgeneigt; und Johannes, Pfarrer in Lehen, erklärte sogar dieselbe (nach Versicherung eines Gefangenen) für ein „göttliches Ding, denn die Gerechtigkeit würde dadurch befördert werden und Gott selbst wolle es. Auch habe man in der Schrift gefunden, daß es Fortgang gewinnen müsse.“[4]

Wo endlich Ueberredung nicht ausreichte, suchte

man sich der Gewalt zu bedienen; und die Urkunden


  1. Beil. Nro. 3.
  2. Beil. Nro. 3.
  3. Beil. Nro. 8.
  4. Beil. Nro. 28.
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Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/17&oldid=- (Version vom 31.7.2018)