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den beiden Liebenden und wieder Versöhnten vielsagend zu – –.

„Schwarz war in Berlin, bevor ihn der Tod ereilte. Er muß hier damals irgendwie auf die Leute aufmerksam geworden sein, die nachher von ihm erwählt wurden, diese seine Stiftung zu beziehen. Insbesondere dürfte er sich mit Lerz und Fräulein Grütt beschäftigt haben, die damals gerade sich entzweiten. – Ich will nicht zu weitschweifig werden. Er schickte also seinen Vertrauensmann hierher als Rentner Motz, und dieser war’s, der in allerlei Masken im Hause nachts aus und ein ging und den Eindruck hervorrief, daß hier Fremde verkehrten. Motz suchte aber auch den Zwist oder das Mißverständnis zwischen Tussy und Lerz beizulegen und wandte hierzu echt amerikanische Methoden an. Lerz sollte als Erpresser hingestellt werden, und dann sollte Tussy für ihn eintreten, – es kam ja auch so, es war alles sehr geschickt und sehr unauffällig eingefädelt. – Die letzte zu erörternde Frage wäre: Wie kam ich Motz hinter seine Schliche? Wie wurde ich gerade auf ihn aufmerksam? – Nun, er sagte, er sei im Ausland gewesen und hätte dort sein Geld und seine Vorliebe für Tiere erworben. Er sprach etwas gebrochen deutsch, – dies stieß mir sofort auf. Dann aber der Hauptbelastungspunkt, an den keiner von Ihnen gedacht hat: Ich erkundigte mich sogleich nach Empfang der Aprilscherzbriefe nach jedem der hiesigen Bewohner bei der Polizei, und dabei kam heraus, daß Motz sich der Papiere eines längst Verstorbenen bedient hatte, – er hieß also nicht Motz, wie er heißt, weiß ich nicht, es ist auch gleichgültig. Auf die Weise wurde ich auf ihn aufmerksam, und ich hatte den Richtigen im Verdacht gehabt, wie nun erwiesen. – Daß auch die Tragik in Gestalt des Todes der beiden Helmers, Vater und Tochter, mit in das schlaue Spiel eingriff, war – eben Tragik!“,

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Max Schraut: Der Bluffer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bluffer.pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)