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Geschichte, der Dannert hat vorhin angerufen, nein, soeben!“

Harst nickte nur. „Also als erster. Die anderen werden folgen. Dannert teilte Ihnen wohl mit, daß Anni Wiek ihn angerufen und die Sache mit den Briefen richtig gestellt habe, – nämlich, daß die Briefe Tussy Grütt gehörten, und daß sie, Anni, die Freundin nur habe schonen wollen!“

Bechert lächelte eigentümlich. „Falsch, oder doch nicht vollständig, lieber Harst. Dannert berichtete mir, er hätte in seinem Tresor unter dem Fenster, also in dem Ziegelsteinkästchen, die Briefe wiedergefunden.“

„Mit einem Zettel?“

„Ja … – Auf dem Zettel stand: „Lerz wieder zurückzugeben!“ – Natürlich getippt!“

„Dieser Bluffer!“, meinte Harald nur.

Bechert schenkte sich die Tasse voll, – der Kaffee war schwarz wie die Sünde, aber er ermunterte dementsprechend. – „Harst, wer ist der Bluffer? Sie wollen mir doch nicht einreden, daß Sie an Lerz denken, Sie haben den Mann im Auge, den Schraut vorhin das Gespenst des Hauses der Friedvollen nannte.“

„Allerdings! Lerz ist auch nur Marionette in dem ganzen undurchsichtigen Spiel, das sich nun langsam klärt. Es wird draußen ja auch schon hell. Die Spatzen lärmen, die Stare pfeifen, und die Drosseln hüpfen und ziehen Regenwürmer aus der Erde. Auch Sie wollen mir die Würmer aus der Nase ziehen, Freund Bechert. Ich bleibe aber harthörig. Das Spiel soll sich erst dem Ende nähern! Ich rief, während Schraut in der Küche war, den Herrn Mauser an – –“

„Wer ist denn das?!“

„Ein sehr unhöflicher Mensch, – wie alle Menschen, die nachts aus der Ruhe aufschrecken, weil die

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der Bluffer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bluffer.pdf/51&oldid=- (Version vom 31.7.2018)