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Auffassung zu, daß die Person zu einer großen Gaunerbande gehört, und daß dieses Haus das Hauptquartier der Bande ist. Von den vielen nächtlichen Besuchern des Hauses sprach ich bereits, – nie konnte ich feststellen, wo die Leute blieben, sie betreten das Haus und verschwinden spurlos und verlassen es nicht wieder, das ist die Theorie eines Dilettanten! – Jetzt, Herr Harst, bitte ich Sie um die Ansicht eines Fachmannes.“

Aber diese Bitte war verfrüht, das hätte ich ihm gleich sagen können, – mein Freund lehnte höflich, doch auch sehr entschieden jede Äußerung ab und gähnte dazu so kräftig, daß Lerz sich damit zufrieden geben mußte, als wir uns nun verabschiedeten. Er geleitete uns die Treppen hinab, und wir traten ins Freie.


5. Kapitel.
Die Friedvollen, die wir noch nicht kannten …

Als uns nach ungefähr zehn Schritten die Finsternis verschluckt hatte, blieb Harald stehen.

„Mein werter Kadaver ist mir zum Durchlöchertwerden denn doch zu schade, lieber Alter!“

„Mir auch!“ – Ich ging auf den scherzenden Ton gern ein, denn gerade angesichts einer Gefahr soll man nicht den Humor verlieren. „Außerdem schießt die Anni so miserabel, daß sie nur die unedlen Teile gefährdet und die Kleider!“

„Unsinn!“, fauchte er mich da an. „Laß doch die Anni aus dem Spiel! Das ist ja alles Schwindel und

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Max Schraut: Der Bluffer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bluffer.pdf/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)