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bemühte ich mich ja auch, hier so etwas Detektiv zu spielen, aber ich habe mir das leichter vorgestellt, als es ist. Dazu gehört doch wohl Erfahrung und Vorkenntnisse.“

„Berichten Sie Näheres“, bat Harald.

„Das hätte ich ohnedies getan, denn Sie werden staunen, was alles sich hier in diesem Zauberschlosse für merkwürdige Geschichten abspielen.“ – Daß wir über diese Geschichten, soweit sie die allerletzte Zeit betrafen, sehr genau unterrichtet waren, ahnte er nicht, und es lag auch nicht in unserer Absicht, ihn hierüber aufzuklären, das wäre bei der Sachlage grundfalsch gewesen.

Leider muß ich mich hier des knappen Umfangs der Harst-Abenteuer wegen darauf beschränken, nur einen der Fälle zu schildern, die Lerz dazu veranlaßt hatten, sich die Hausbewohner gründlicher unter die Lupe zu nehmen. – Folgendes war vor etwa einem Monat geschehen; in aller Kürze: Er hatte nachts noch gearbeitet. Genau um zwölf hörte er auf dem Boden – dem Trockenboden über sich – Geräusche wie schleichende Schritte, er begab sich hinauf und fand die Bodentür aus Eisen nur angelehnt, trat ein, leuchtete den Boden ab und entdeckte hinter alten Möbeln, die dem Hauswart Scheller gehörten, den ihm wenig sympathischen ältlichen Mann samt dessen Ehehälfte, und holte die beiden aus dem Versteck hervor. Seine Fragen, was sie hier täten, wurden zuerst ausweichend beantwortet, dann aber erklärte Scheller plötzlich, er hätte hier auf dem Trockenboden Licht bemerkt und sei deshalb mit seiner Frau nach oben gegangen. „Daß die beiden logen, merkte ich sofort“, erzählte Lerz weiter. „Ich machte mir also die Mühe, untersuchte den Trockenboden genauer und fand eine Telephonanlage, die zu einem Fenster ins Freie führte. Der Apparat stand in einem der abgestellten alten Schränke. Als ich den Hörer nahm, um festzustellen, ob

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Max Schraut: Der Bluffer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bluffer.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)