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Die neue normalspurige Nebenbahn beginnt mit km 0 auf der nordöstlichen Seite des Staatsbahnhofes Jagstfeld gegenüber dem Verwaltungsgebäude, woselbst ein Bahnsteig für den Personenverkehr, ein Wasserkran, sowie die Uebergabe- und Uebernahmegleise hergestellt sind, deren Verbindung mit den Gleisen des Staatsbahnhofes Jagstfeld rückwärts – in westlicher Richtung – erfolgt.

Eigene Anlagen sonstiger Art waren in Jagstfeld nicht erforderlich, da der Dienst für die Nebenbahn vom Personal der Staatsbahn mitversehen wird, wie auch die Warteräume der Staatsbahn für die Reisenden der Nebenbahn zur Verfügung stehen.

Vom Bahnhof Jagstfeld aus wendet sich die Bahn östlich, sie überschreitet den Ortsweg Nr. 7 (künftig Staatsstraße Nr. 124) in Jagstfeld, durchschneidet den Kocherwald und erreicht bei km 1,1 die Station Kochendorf Nord, deren Zufahrtsstraße an den Verbindungsweg Nr. 1 anschließt.



Die Station ist für den Gesamtverkehr eingerichtet und zu diesem Zweck mit einem Nebengleis für den Wagenladungsverkehr versehen, welches zugleich ein Anschlußgleis für das Gaswerk Kochendorf bildet; für den Personen- und Stückgutverkehr ist ein kleines Empfangsgebäude mit Dienst- und Warteraum – auch für den nahe gelegenen Ort Hagenbach (375 Einwohner) – vorhanden.


Der Marktflecken Kochendorf (2141 Einwohner) hat einen Staatsbahnhof an der Linie Heilbronn–Jagstfeld; bergmännisch betriebenes Salzwerk; Schacht König Wilhelm II. Auf der Höhe: das Greckenschloß (früher Zwingenberg), jetzt im Privatbesitz; in der Nähe des Kochers: das frühere Kaiserliche Lehenschloß, jetzt Eigentum des Freiherrn Capler von Oedheim, gen. Bautz; gegenüber: das früher St. Andre’sche Schlößchen, jetzt im Privatbesitz.

Der nahe gelegene Ort Hagenbach und die weiteren an der Bahn gelegenen Orte Oedheim, Degmarn und Kochertürn – seit 1806 württembergisch – gehörten zuvor zum deutschorden’schen Neckaroberamt Horneck (Gundelsheim).


Unmittelbar hinter der Station Kochendorf kreuzt die Bahn die Nachbarstraße Nr. 1 von Kochendorf nach Heuchlingen und bei km 2,6 überschreitet sie auf einer Brücke mit eisernem Ueberbau und zwei Oeffnungen von zusammen 80 m Lichtweite den Kocher, um auf hohem Damm den großen Bogen abzuschneiden, den der

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Denkschrift zur Eröffnung der Eisenbahn Jagstfeld–Neuenstadt a. Kocher. Stuttgart 1907, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Denkschrift_Eisenbahn_Jagstfeld-Neuenstadt_06.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)