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vor meinem Tode, nämlich dass, wenn ich eingehe, alle Himmelspforten und Tiefen sich spalten (aufthun) mögen und sehen, dass es nicht deines Gleichen giebt. Woher lässt sich das beweisen? Weil es heisst Deut. 4, 39: „So erkenne heute und nimm es zu Herzen, dass der Ewige Gott im Himmel oben und auf der Erde unten und keiner mehr.“ Da antwortete ihm Gott: Du sagtest: ואין עוד keiner weiter, auch ich sage das. 34, 10: „Es wird kein Prophet weiter in Israel erstehen, wie Mose,“ (V. 11) „nach Ansehung aller der Zeichen und Wunder, welche ihn Gott beauftragt hatte zu thun,“ (V. 12) „und der grossen und furchtbaren Thaten, welche Mose that vor den Augen des ganzen Israel.“

[9]Siehe, es nahen sich deine Tage zu sterben.“ R. Ibo sagte: Mose sprach: Herr der Welt! mit dem Worte, mit welchem ich dich unter 60 Myriaden, die deinen Namen heiligen, gepriesen, willst du den Tod über mich verhängen, wie es heisst: „Siebe, es nahen sich deine Tage zu sterben?“ Alle deine Masse sind doch Mass gegen Mass (d. i. du bist doch gerecht, du vergiltst Mass gegen Mass), hier wäre ein schlechtes Mass gegen ein gutes, ein mangelhaftes gegen ein volles, ein beschränktes gegen ein weites. Auch dieses Mass, entgegnete Gott dem Mose, das ich dir mit הן angekündigt, ist ein gutes, nämlich Ex. 23, 20: „Siehe (הנה), ich sende einen Engel vor dir her,“ und Prov. 11, 31: „Siehe (הן), dem Gerechten wird schon auf Erden vergolten“ und Mal. 3, 23: „Siehe (הנה), ich sende euch den Propheten Elia.“ Und sowie du mich unter 60 Myriaden erhoben hast, so will ich dich einst auch unter 55 Myriaden vollkommener Gerechten erheben, wie es heisst: הן siehe. Das Wort הן hat so viel in der Zahl, ה ist 5 und ן ist 50.

[10] R. Jochanan bemerkte: Zehnmal steht das Wort מת Tod über Mose geschrieben, nämlich Deut. 31, 14: „ Siehe, es nahen sich deine Tage zu sterben (למות),“ das. 32, 50: „Und stirb (ומות) auf dem Berge,“ das. 4, 22: „Denn ich muss sterben,“ das. 31, 29: „Denn ich weiss, dass ihr nach meinem Tode (מותי) übel handeln und vom Wege abweichen werdet,“ das. V. 27: „Siehe, während ich noch bei euch lebe, seid ihr widerspenstig gegen den Ewigen, und wieviel mehr nach meinem Tode (מותי),“ das. 33, 1: „Und das ist der Segen, womit Mose die Kinder Israels segnete vor seinem Tode (מותו),“ das. 34, 7: „Und Mose war 120 Jahre alt, als er starb (במותו),“ das. V. 5: „Und so starb (וימת) Mose daselbst, der Knecht des Ewigen,“ Jos. 1, 1: „Und es geschah nach dem Tode (אחרי מות) Moses“ u. s. w., das. V. 2: „Mose, mein Knecht, ist gestorben (מת).“ Daraus erheilt, dass sogar zehnmal über ihn beschlossen war, dass er nicht in das Land Israel kommen sollte, aber dieses harte Urtheil über ihn nicht besiegelt ward, bis endlich der grosse Gerichtshof über ihm erschien und ihm verkündete: Es ist von mir beschlossen, dass du nicht über den Jordan gehen sollst, wie es heisst: „Denn du sollst nicht über diesen Jordan gehen.“ Das war aber noch gering in Moses Augen, welcher vielemal gesagt hat: Israel hat oftmals grosse Sünden begangen und als ich

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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/120&oldid=- (Version vom 31.7.2018)