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Stunde, wie es heisst Ps. 19, 2: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes.“ Mose sprach: Ich heisse sie schweigen und preise ihn, wie es heisst: „Horchet, ihr Himmel, ich will reden.“ Der Todesengel kam zum zweitenmal zu ihm. Was that Mose? Er sprach den ganzen Gottesnamen aus, und der Engel nahm die Flucht, wie es Deut. 32, 3

heisst: „Denn den Namen des Ewigen rufe ich an.“ Als derselbe zum drittenmale zu ihm kam, dachte er: Weil er von Gott gesandt ist, muss ich mich dem Rechte fügen. Woher lässt sich das beweisen? Weil es heisst das.

V. 4: „Siehe der Fels, fehllos ist sein Wirken.“ R. Jizchak sagte: Die Seele Moses schied sich schwer, Mose unterhielt sich mit ihr und sprach: Denke, meine Seele, dass der Todesengel über dich Gewalt gewinnen will. Die Seele antwortete: Das wird Gott nicht thun s. Ps. 116, 8: „Denn du errettest meine Seele vom Tode.“ Dann sprach er: Hast du sie (die Israeliten) weinen sehen und hast du mit ihnen geweint? Sie antwortete s. das.: (Er rettet) „mein Auge vom Weinen.“ Er sprach zu ihr: Denkst du, dass man dich in die Hölle hinabstossen will? Sie antwortete: (Er rettet) „meinen Fuss vom Fall.“ Er sprach zu ihr: Und wohin wirst du einst gehen? Sie antwortete: „Ich werde vor dem Ewigen im Lande der Lebenden wandeln“ (s. das. V. 9). Als Mose das hörte, gab er ihr die Erlaubniss mit den Worten: „Kehre zurück, meine Seele, zu deiner Ruhe“ (s. das. V. 7). R. Abin sagte: Bei seinem Verscheiden priesen die Unteren ihn mit den Worten: „Das Gesetz hat Mose uns befohlen,“ und die Oberen priesen ihn mit den Worten: „Gerechtigkeit des Ewigen hat er geübt“ und Gott pries ihn mit den Worten Deut. 34, 10: „Und nicht erstand wieder in Israel ein Prophet wie Mose.“

[6] „Dies ist der Segen.“ Halacha. Der Israelit, der hinaufsteigt, um in der Thora vorzulesen, darf nicht eher lesen, als bevor er den Segen gesprochen hat? Zuerst muss er den Segen sprechen und hernach darf er lesen. Denn in der Stunde, als Mose die Thora zu empfangen gewürdigt ward, sprach er zuerst den Segen und nachher trug er vor (קרא). R. Eleasar fragte: Welches war der Segen, den Mose über die Thora gesprochen hat? Gelobt seist du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der dieses Gesetz erwählt, es heilig erklärt und Wohlgefallen hat an denen, die es befolgen. Es heisst nicht: an denen, die sich damit bemühen und nicht an denen, die darüber nachdenken, sondern: an denen, die es befolgen d. s. diejenigen, welche die Worte der Thora befolgen. Ein Mensch spricht: Ich habe Weisheit, aber nicht die Thora erlernt, was soll ich daselbst thun? Gott sprach zu den Israeliten: Bei eurem Leben! alle Weisheit und alle Thora ist eine einzige leichte Sache; jeder, der mich fürchtet und nach den Worten der Thora handelt, hat dann alle Weisheit und die ganze Thora in seinem Herzen. Woher lässt sich das beweisen? Es heisst Ps. 111, 10: „Der Weisheit Anfang ist Furcht des Ewigen, die beste Einsicht hat, wer darnach

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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/118&oldid=- (Version vom 31.7.2018)