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den Winter zum Sommer, denn so heisst es 1 Reg. 17, 1: „Beim Leben des Ewigen! in diesen Jahren soll nicht Thau und Regen fallen, ausser zufolge meines Wortes,“ da kam aber Samuel und machte den Sommer zum Winter, denn so heisst es 1 Sam. 12, 17: „Ist jetzt nicht die Weizenernte? Ich rufe zum Ewigen und er wird donnern und regnen lassen.“ So schuf Gott die Oberen zu Oberen und die Unteren zu Unteren, denn so heisst es Ps. 115, 16: „Der Himmel ist des Ewigen Himmel, aber die Erde gab er den Menschenkindern;“ da kam aber Mose und machte die Unteren zu den Oberen und die Oberen zu den Unteren, denn so heisst es Ex. 19, 3: „Und Mose stieg hinauf zu Gott,“ V. 20: „und der Ewige stieg herab auf den Berg Sinai.“ So schuf Gott Himmel und Erde, dass sie ihn preisen sollen, wie es heisst Ps. 119, 2: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes.“ Als Mose kam, so brachte er sie zum Schweigen, wie es hier heisst: „Horchet, ihr Himmel.“

[3] Das sagt nun auch die Schrift 2 Sam. 23, 3: „Es sprach zu mir der Gott Israels, zu mir redete der Hort Israels: ein Herrscher über die Menschen.“ Was heisst das: „Der Gerechte herrschend in Gottesfurcht?“ Die Gerechten herrschen, sowie Gott herrscht. Wie so? Alles, was Gott thut, thun auch die Gerechten. Wie so? Gott bedenkt die Unfruchtbaren und Elisa bedachte die Sunemitin s. 2 Reg. 4, 16: „Um diese Zeit im andern Jahre wirst du einen Sohn umarmen.“ Gott belebt die Todten, Elisa belebte den Sohn der Sunemitin. Gott spaltet die Meere, Elia und Elisa thaten es auch s. 2 Reg. 2, 8: „Und er schlug damit das Wasser und es theilte sich hierhin und dahin.“ Gott heilt ohne Pflaster, auch Elisa heilte den Naeman ohne Pflaster. Gott machte das Bittere (Wasser) süss, Elisa that es auch; denn so heisst es das. 2, 20: „Und er sprach: Bringet mir eine neue Schale und thut Salz hinein.“ Ferner heisst es das. V. 22: „Und das Wasser wurde gesund.“ Gott hält den Regen zurück, Elisa that es auch, wie es heisst 1 Reg. 17, 1: „Beim Leben des Ewigen! in diesen Jahren soll weder Thau noch Regen fallen, ausser zufolge meines Wortes.“ Gott lässt regnen, Samuel that es auch s. 1 Sam. 12, 17: „Ist jetzt nicht die Weizenernte? Ich rufe zum Ewigen und er wird donnern und regnen lassen.“ Gott sendet Feuer herab, Elia that es auch s. 1 Reg. 18, 38: „Da fiel das Feuer des Ewigen herab und verzehrte das Brandopfer.“

[4] Oder: „Horchet, ihr Himmel.“ R. Josua von Sichnin sagte: Hieraus kannst du lernen, dass der Himmel Mund, Herz und Ohr hat; einen Mund s. Ps. 19, 2: „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes,“ ein Herz s. Deut. 4, 11: „Und der Berg brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels,“ und ein Ohr s. hier: „Horchet!“

Oder warum rief er Himmel und Erde an? R. Samuel bar Nachman sagte: Womit ist das zu vergleichen? Mit einem Strategen, welcher in zwei Ländern Feldherrndienste zu verrichten hatte, in Persien und Armenien, und einen Festtag veranstaltete. Da dachte er: Lade ich diese ein, so zürnen jene und lade ich jene ein, so

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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/112&oldid=- (Version vom 31.7.2018)