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Deshalb erklärt Hiob s. Hi. 30, 25: „Wenn ich nicht geweint habe am harten Tage“ d. i. wo der Tag sich ihm gegenüber hart bewies.

הן siehe. Was heisst: „Siehe, es nahen deine Tage?“ Wie ein Mensch zum andern sagt: Der und der klagt über dich vor dem König. Er (Mose) rief den Josua und sprach vor ihm: Herr der Welt! Josua mag meine Herrschaft nehmen und ich will am Leben bleiben! Darauf antwortete Gott; Thue ihm, wie er dir thut. Sogleich beeilte sich Mose und ging in das Haus des Josua. Darüber gerieth Josua in Furcht und dachte: Mein Lehrer Mose kommt zu mir? Als sie hinaustraten, um zu gehen, ging Mose zur Linken Josuas. Sie gingen in das Versammlungszelt, die Wolkensäule liess sich herab und schied zwischen ihnen. Als die Wolkensäule gewichen war, wandte Mose sich gegen Josua mit der Frage: Welches Wort ist dir geworden (d. i. was hat die Schechina dir gesagt)? Josua antwortete darauf: Als dir das Wort geworden (offenbart wurde), wusste ich da, was er (Gott) mit dir geredet? In dieser Stunde schrie Mose und sprach: Lieber hundertmal sterben, nur keinen Neid. Und Salomo erklärt es deutlich Cant. 8, 6: „Denn mächtig, wie der Tod, ist die Liebe, und hart, wie die Unterwelt, die Eifersucht (der Neid)“ d. i. die Liebe Moses zu Josua (eig. mit der Mose den Josua liebte) und die Eifersucht Moses auf Josua. Als Mose es nun auf sich genommen hatte, zu sterben, redete ihm Gott zu und sprach: Bei deinem Leben! in dieser Welt hast du meine Kinder geleitet, ich werde sie nun durch dich auch in der Zukunft leiten lassen. Woher lässt sich das beweisen? Es heisst Jes. 63, 11: „Da gedachte er der Tage der Welt, des Mose mit ihm.“


.סדר האזינו Parascha X.

[1] Halacha.

Darf wohl ein Israelit, welcher am Ohre leidet, sich am Sabbath heilen?[1] Die Weisen haben so gelehrt: Lebensgefahr verdrängt die Sabbathfeier. Ein Ohrenübel, wenn es gefährlich ist, darf man mithin am Sabbath heilen. Die Rabbinen sagten: Willst du nicht an deinem Ohre oder sonst an einem deiner Glieder leiden, so neige deine Ohren der Thora zu und du wirst (dir) Leben erwerben. Woher lässt sich das beweisen? Weil es heisst Jes. 55, 3: „Neiget euer Ohr und kommet zu mir, höret, auf dass eure Seele lebe.“ R. Chanina bar Papa sagte: Wer sein Ohr vom Hören der Thora abwendet, dessen Gebet wird verworfen, wie es heisst Prov. 27, 9: „Wer sein Ohr vom Hören des Gesetzes abwendet, auch sein Gebet ist ein Abscheu.“ R. Levi sagte: Das Ohr ist dem Körper, wie das Flechtwerk (Korb) den Geräthen. So viele


  1. S. Joma fol. 83a.
Empfohlene Zitierweise:
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/110&oldid=- (Version vom 31.7.2018)