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und ihm ein scharfes Schwert zum Geschenk brachte. Der König sprach zu ihm: Haut ihm den Kopf damit ab. Da sprach der Mann: Mein Herr König! womit ich dich geehrt habe, damit willst du mir mein Haupt abnehmen? So sprach auch Mose: Herr der Welt! mit הן siehe! habe ich dich gepriesen, so heisst es Deut. 10, 14: „Siehe (הן) dem Ewigen, deinem Gotte, ist der Himmel und der Himmel Himmel“ und mit dem Worte הן verhängst du über mich den Tod? Gott erwiederte: Ein böser Nachbar sieht auf die Ankommenden (Eingehenden), aber nicht auf die Fortgehenden. Er sprach zu ihm: Bist du nicht der Stunde eingedenk, als ich dich absandte, die Israeliten aus Aegypten zu befreien, dass du mir da sagtest (entgegnetest) Ex. 4, 1: „Siehe (הן), sie werden mir nicht glauben?“ Das wollen die Worte sagen: „Siehe (הן), es nahen deine Tage.“

[7] Oder Rabbi Abin sagte: Was heisst הן? Womit ist das zu vergleichen? Mit einer Matrone, welche für den König einen ausgezeichnet schönen Purpurmantel gefertigt hatte, der König nahm ihn und legte ihn hin. Als die Matrone dem Tode nahe war, sprach der König: Nimm nun den Purpurmantel wieder, mit den du mich geehrt hast. So sprach auch Gott zu Mose: Mit הן hast du mich gepriesen und mit demselben Worte הן verhänge ich über dich den Tod.

[8] Oder R. Levi sagte: Womit ist das zu vergleichen? Mit einer schwangeren Frau, welche in das Gefängniss geworfen war, sie wurde dort von einem Sohne entbunden und dieser wuchs daselbst heran. Einst ging der König an dem Gefängnisse vorüber. Da fing das Kind an zu schreien: Mein Herr König! warum liege ich gefesselt hier in diesem Gefängnisse? Der König sprach zu ihm: Wegen des Vergehens deiner Mutter befindest du dich hier. So sprach auch Mose: Herr der Welt! 36 Sünden (die mit Ausrottung bestraft werden) giebt es, wenn ein Mensch gegen eine von ihnen verstösst, macht er sich des Todes schuldig, habe ich vielleicht gegen eine von ihnen verstossen? Warum verhängst du den Tod über mich? Gott antwortete ihm: Wegen der Sünde des ersten Menschen stirbst du, welcher den Tod in die Welt gebracht hat. הן Siehe. Was heisst הן? Wegen der Sünde dessen, von dem es heisst Gen. 3, 22: „Siehe (הן) der Mensch ist wie einer von uns.“

[9] Oder was heisst הן? R. Sima sagte: Der Tag erhob vor Gott die Klage und sprach: Herr der Welt! ich weiche nicht, gehe nicht unter, wenn Moses noch lebt! Oder die Rabbinen sagen: Da Mose wusste, dass er an dem Tage sterben musste, was that er? R. Janai sagte: Er schrieb dreizehn Thorarollen, zwölf für die Stämme und eine legte er in die Lade, damit sie, wenn einer etwas daran fälsche, diese in der Lade hervorholen sollten (um zu vergleichen). Mose dachte nämlich: Da ich mit der Thora beschäftigt bin, die ganz Leben ist (in sich befasst) und der Tag untergeht, so ist das Verhängniss aufgehoben. Was that Gott? Er winkte die Sonne herbei, sie stellte sich ihm aber hart entgegen mit den Worten: Ich gehe nicht unter, wenn Moses noch lebt in der Welt!

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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/109&oldid=- (Version vom 31.7.2018)