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in Menge und Schilde.“ Was heisst das: „Und keine Macht giebt es am Tage des Todes?“ Kein Mensch hat Gewalt zu sagen: Wartet noch, bis ich meine Rechnungen geordnet, bis ich mein Haus bestellt habe, dann will ich kommen. Oder was heisst: „Es giebt keine Gewalt.“ D. i. der Todesengel spricht nicht: Weil dieser Mensch König ist, wollen wir ihm noch ein, zwei Tage Zeit gönnen, es giebt vor ihm an jenem Tage keine Berücksichtigung (kein Ansehen) der Person. Du kannst es auch daran erkennen: So lange David lebte, wurde er König genannt, wie es heisst 1 Reg. 1, 1: „Und der König David ward alt,“ als er aber seinem Tode nahte, schreibt ihm die Schrift keine Herrschaft mehr zu (wird er nicht mehr König genannt), wie es heisst 1 Reg. 2, 1: „Als sich die Tage Davids zu sterben nahten.“ „Das Laster kann seinen Herrn nicht retten“ (s. Koh. 8, 8) d. i. kein Mensch kann vor ihm eine Berufung (Appellation ἀνάκλητον) vorbringen und kein Mensch kann vor ihm eine Anklage (ἔγκλημα) erheben. Siehe Mose, nach all dem Löblichen, was er gesehen, als sich ihm sein Todestag nahte, konnte er ihn nicht zurückhalten. Gott sprach sofort zu ihm: „Siehe, es nahen deine Tage zu sterben.“

[4] Oder Mose sprach zu Gott: Herr der Welt! nach all der Herrlichkeit und der Stärke, welche meine Augen gesehen haben, soll ich sterben? Gott sprach zu ihm; Mose! (Ps. 89, 49) „welcher Mann lebt und sieht nicht den Tod?“ Was heisst das: „Welcher Mann lebt?“ R. Tanchuma sagte: Welcher Mann ist wie Abraham, der in den Gluthofen geworfen und gerettet worden ist, und nachher heisst es doch Gen. 25, 8: „Abraham verschied und starb?“ Welcher Mann ferner ist wie Jizchak, der seinen Hals auf den Altar hinstreckte, und nachher heisst es doch das. 27, 2; „Siehe, ich bin alt und weiss nicht den Tag meines Todes?“ Welcher Mann ferner ist wie Jacob, der mit einem Engel kämpfte, und nachher heisst es doch das. 47, 29: „Und die Tage Israels nahten sich dem Tode“ u. s. w.? Welcher Mann ferner ist wie Mose, der mit seinem Schöpfer von Angesicht zu Angesicht sprach, und nachher heisst es doch: „Siehe, es nahen sich deine Tage zu sterben!“

[5] Oder: Alle Menschen fahren in’s Grab und ihre Augen werden dunkel, dein Auge aber soll nicht dunkel werden. Alle Menschen brauchen als Sterbegeräthe das Werk von Fleisch und Blut, nämlich: Sarg, Lagerstätte und Leichengewänder, du aber wirst in meine Leichengewänder, die ein Werk des Himmels sind, in einen Sarg, der ein Werk des Himmels und auf eine Lagerstätte, die ein Werk des Himmels ist, gethan. Oder: Mit allen Menschen, wenn sie sterben, beschäftigen (befassen) sich ihre Verwandten und Nachbarn, aber mit dir werde ich und meine Dienerschaft mich beschäftigen, wie es heisst Deut. 34, 6; „Er begrub ihn im Thale.“

[6] Oder: „Siehe, es nahen sich deine Tage.“ Warum wurde über ihn (Mose) der Tod mit dem Worte הן beschlossen? Die Rabbinen sagten: Womit ist das zu vergleichen? Mit einem, der den König geehrt hatte

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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/108&oldid=- (Version vom 31.7.2018)