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er hatte all sein Erlerntes vergessen. Wer war Schuld daran? Weil er das Erlernte nicht mit seinem Munde ausgesprochen hatte. R. Elieser ben Jacob betete für ihn und all sein Gelerntes kehrte wieder zurück (d. i. er erinnerte sich wieder des Gelernten). Oder: „Sie ist Leben denen, die sie finden“ d. i. dem, der sie andere finden (anderen mittheilt, an andere gelangen) lässt.

Oder: „Sie ist Leben denen, die sie finden“ d. i. dem, welcher sie bis zu Ende (bis auf den Grund) bringt. Woher lässt sich das beweisen? Weil es heisst: „jedes Gebot.“ Was heisst: כל המצוה jedes Gebot? Bis du alle Gebote bis auf den Grund erfasst hast. „Und seinem ganzen Leibe Heilung“ d. i. den 248 Gliedern, die in ihm sind (woraus der Leib besteht). Das wollen die Worte sagen: „Denn dieses Gebot.“ Oder: „Denn dieses Gebot.“ R. Chija bar Abba sagte: Wer ein gutes Werk anfängt und es nicht vollendet, der bewirkt, dass er sein Weib und seine Kinder begräbt. Von wem kannst du das lernen? Von Jehuda, welcher ein gutes Werk angefangen und nicht vollendet hatte. Wie so? Als nämlich Joseph zu seinen Brüdern kam, wollten sie ihn umbringen, wie es heisst Gen. 37, 20: „Kommt und lasst uns ihn erwürgen.“ Da erhob sich Jehuda und liess es ihnen nicht zu. Woher lässt sich das beweisen? Es heisst das. V. 26: „Was für einen Vortheil bringt es, wenn wir unseren Bruder erwürgen?“ Sie gaben ihm Gehör, weil er König über sie war. Wenn er aber zu ihnen gesagt hätte: Wir wollen ihn zu unserem Vater zurückführen, so würden sie ihm auch gehorcht haben. Weil er nun das gute Werk begonnen, es aber nicht vollendet hatte, begrub er sein Weib und seine beiden Söhne, wie es heisst das. 38, 12: „Es starb die Tochter Schua’s, das Weib Jehuda’s“ und das. 46, 12 heisst es: „Und Er und Onan (die Söhne Jehuda’s) starben im Lande Kanaan.“

Oder: „Dieses Gebot.“ R. Levi sagte im Namen des R. Chama bar Chanina: Wer ein gutes Werk anfängt und es nicht vollendet, sondern es kommt ein anderer und vollendet es, so wird es nach ihm, der es vollendet, benannt. Wie so? Mose begann ein gutes Werk, er nahm nämlich die Gebeine Josephs mit sich. Woher lässt sich das beweisen? Es heisst Ex. 13, 19: „Und Mose nahm die Gebeine Josephs mit sich,“ dadurch aber, dass er sie nicht in das Land Israel brachte, wurde das Werk nach den Israeliten benannt, die sie (die Gebeine) begruben, wie es heisst Jes. 24, 32: „Und die Gebeine Josephs, welche die Kinder Israels heraufgebracht hatten aus Aegypten, begruben sie zu Sichem.“ Es heisst nicht: welche Mose aus Aegypten her aufgebracht hatte, sondern: welche die Kinder Israel heraufgebracht hatten. Und warum haben sie dieselben in Sichem begraben? Womit ist das zu vergleichen? Mit Dieben, die ein Fass mit Wein gestohlen, der Eigenthümer merkte es und sagte zu ihnen: Der Wein mag euch wohl schmecken, aber bei eurem Leben! wenn ihr ihn getrunken habt, bringt das Fass wieder an seinen Ort. So hatten auch die Stämme den Joseph von Sichem

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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/103&oldid=- (Version vom 31.7.2018)