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wenn über jeden Tropfen ein Engel gesetzt wäre). Der Regen ist so wichtig wie die Todtenbelebung. Wie so? Bei ihm steht der Ausdruck פתיחה aufthun und bei diesem auch; bei ihm steht der Ausdruck יד Hand und bei diesem auch; bei ihm steht der Ausdruck שׁירה Lied, Gesang und bei diesem auch. Bei der Todtenbelebung heisst es Ezech. 37, 13: „Wenn ich euch eure Gräber öffne (בפתחי)“ und beim Regen heisst es: „Der Ewige wird dir öffnen;“ bei der Todtenbelebung heisst es das. 37, 1: „Und es war auf mir die Hand (יד) des Ewigen“ und beim Regen heisst es Ps. 145, 16: „Du thust deine Hand auf;“ bei der Todtenbelebung heisst es Jes. 42, 11; „Es jubeln die Felsenbewohner“ und beim Regen heisst es Ps. 65, 14: „Alles jubelt und singt.“

[7] Oder: „Der Ewige wird dir öffnen.“ Die Rabbinen sagen: Gott sprach zu den Israeliten: Meine Kinder, alles Gute, was in die Welt kommt, kommt in eurem Verdienste (euretwegen). Wie so? Der Thau fällt nur in eurem Verdienste (euretwegen), wie es heisst Gen. 27, 28: „Gott gebe dir vom Thau des Himmels,“ ebenso fällt der Regen nur in eurem Verdienste (euretwegen), wie es hier heisst: „Der Ewige wird dir öffnen seinen guten Schatz,“ und der Friede kommt der Welt nur in eurem Verdienste (euretwegen), wie es heisst Num. 6, 26: „Er gebe dir Frieden“ d. i. in deinem Verdienste (deinetwegen). Ein Heide fragte Rabban Jochanan ben Saccai: Wir haben Festtage, ihr habt auch Festtage, wir haben Calenden, Saturnalien und Siegesfeste und ihr habt Pesach, Azereth und Succoth, welcher Tag aber ist es, an dem wir uns alle freuen? Es ist der Tag, antwortete Rabban Jochanan ben Saccai, an welchem es regnet. Woher lässt sich das beweisen? Weil es heisst Ps. 65, 14: „Es kleiden sich die Triften mit Schafen und die Auen sind gehüllt in Korn; alles jubelt, alles singt.“ Was folgt nachher? Ps. 66, 1: „Gesang. Jauchzet zu Gott, die ganze Erde.“

[8] Cap. XXIX. V. 1. Und Mose rief ganz Israel.

Halacha. Darf wohl ein Israelit, der im Begriff ist in der Thora zu lesen, weniger als drei Verse lesen? Die Weisen haben so gelehrt: Wer in der Thora liest, darf nicht weniger als drei Verse lesen. Unsere Rabbinen haben gelehrt: Warum hat man angeordnet, dass es nicht weniger als drei Verse sein müssen? Gegenüber Abraham, Jizchak und Jacob, oder gegenüber Mose, Aaron und Mirjam, durch welche das Gesetz gegeben worden ist. R. Hosaja sagte: Der Geringste zu Mose Zeiten hat mehr gesehen, als Ezechiel, der grösste unter den Propheten, sie waren Menschen, mit welchen die Schechina von Angesicht zu Angesicht geredet hat, wie es heisst Deut. 5, 4: „Von Angesicht zu Angesicht hat der Ewige mit euch geredet.“ R. Simeon ben Jochai sagte: Woher kannst du beweisen, dass, wenn unter den Israeliten nur ein einziger Mensch gefehlt hätte, die Schechina sich ihnen nicht offenbart hätte? Weil es heisst Ex. 19, 11: „Denn am dritten Tage wird der Ewige sich

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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/096&oldid=- (Version vom 31.7.2018)