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liessen sie ihm sagen? Gen. 50, 16. 17: „Dein Vater hat vor seinem Tode befohlen und gesagt: So sollt ihr zu Joseph sprechen“ u. s. w., und wir finden nicht, dass unser Vater Jacob es befohlen hätte. Aber die Schrift bedient sich hier erdichteter Worte wegen des Friedens.

Oder: Geliebt ist der Friede, denn Gott hat ihn Zion verliehen, wie es heisst Ps. 12, 26: „Wünschet Jerusalem Frieden.“

Oder: Geliebt ist der Friede, denn Gott hat ihn in den Himmel versetzt, wie es heisst Hi. 25, 2: „Er macht Frieden in seinen Höhen.“

Oder: Geliebt ist der Friede, denn Gott hat ihn sowohl den Nahen wie den Fernen verliehen, wie es heisst Jes. 57, 19: „Friede, Friede dem Fernen und dem Nahen.“

Oder: Geliebt ist der Friede, denn Gott hat ihn nicht den Frevlern verliehen, wie es heisst das. 48, 22: „Kein Friede, spricht der Ewige, für die Frevler.“

Oder: Geliebt ist der Friede, denn Gott hat ihn dem Pinchas als Belohnung gegeben, wie es heisst Num. 25, 12: „Siehe, ich mache mit ihm meinen Bund des Friedens.“

Oder: Gross ist der Friede, denn Gott hat den Israeliten die Erlösung nur durch den Frieden verkündet, wie es heisst Jes. 52, 7: „Der Frieden verkündet.“

Oder R. Levi hat gesagt: Der Friede ist geliebt, denn alle Segnungen (Lobpreisungen) schliessen nur mit Frieden. Das Schema schliesst mit Frieden: Er breitet aus die Hütte des Friedens; das tägliche Gebet schliesst mit Frieden; der Priestersegen schliesst mit den Worten: „Er gebe dir Frieden.“

Oder: Geliebt ist der Friede, denn Gott tröstet Jerusalem nur mit Frieden. Woher lässt sich das beweisen? Aus Jes. 66, 12: „Siebe, ich leite ihr wie einen Strom den Frieden zu.“ David sprach: Ich wollte das Gespräch Gottes mit Israel hören und ich vernahm, dass er mit ihrem Frieden beschäftigt war, wie es heisst Ps. 85, 9: „Ich wollte hören, was Gott, der Ewige, reden wird; Frieden verspricht er seinem Volke und seinen Frommen.“ R. Simeon ben Chalaphtha sagte: Siehe, wie geliebt der Friede ist, als Gott die Israeliten segnen wollte, fand er kein anderes Gefäss, das alle Segnungen, womit er sie segnen wollte, fasste, als den Frieden. Woher lässt sich das beweisen? Es heisst Ps. 29, 11: „Der Ewige verleiht seinem Volke Schutz, der Ewige segnet es mit Frieden.“


.סדר כי תצא
Parascha VI.

[1] Cap. XXII. V. 6.

So du ein Vogelnest triffst auf dem Wege.
Halacha.

Darf ein Kind, welches beschnitten geboren worden

Empfohlene Zitierweise:
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/083&oldid=- (Version vom 31.7.2018)