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[32] Oder: „Höre Israel“ u. s. w. in Verbindung mit Ps. 73, 25: „Wen hab’ ich im Himmel? Mit dir verlange ich nichts auf Erden.“ Nach Rab giebt es zwei Vesten[1], die Himmel und die Himmel der Himmel; nach R. Eleasar aber giebt es sieben Vesten, nämlich שמים die Himmel, שמי שמים die Himmel der Himmel, רקיע die Veste, שחקים Wolken, מעין Wohnung, זבול Wohnung und ערפל Wolkendunkel, und alle eröffnete Gott den Israeliten, um ihnen kund zu thun: „Es giebt keinen andern Gott als er.“ Die Gemeinde Israel sprach vor Gott: Herr der Welt! wen habe ich noch im Himmel, ausser deiner Ehre? Sowie ich im Himmel nur dich habe, so verlange ich auch nicht einen andern auf der Erde. Sowie ich mit dir keinen andern Gott im Himmel verbinde, so verbinde ich auch mit dir keinen auf der Erde, sondern ich gehe täglich in die Versammlungshäuser und bezeuge über dich, dass es keinen Gott giebt, ausser dir, und Sprecher „Höre, Israel! der Ewige, unser Gott, der Ewige ist einzig.“

[33] Oder: „Höre Israel“ in Verbindung mit Prov. 24, 21: „Fürchte den Ewigen, mein Sohn, und den König, mit Neuerern lasse dich nicht ein.“ Was heisst ומלך und der König? Habe ich nicht Abraham, der mich fürchtete, in der Welt herrschen lassen, wie es heisst Gen. 14, 17: „In das Thal Save, das ist das Königsthal?“ Habe ich nicht Joseph, von dem es heisst Gen. 42, 18: „ich fürchte Gott,“ in der Welt herrschen lassen, wie es heisst das. V. 9: „Joseph aber war Gewalthaber im Lande?“ Oder: „Fürchte den Ewigen, mein Sohn ומלך d. i. ומלוך und herrsche über deine Leidenschaft.“ [2] R. Simeon ben Eleasar ging einmal nach einer Stadt im Süden, und kam in eine Synagoge und fragte den Schreiber: Bei deinem Leben! giebt es hier Wein zu verkaufen? Allerdings, Rabbi, in dieser Stadt sind Cuthäer, sie behandeln aber den Wein nicht mit der Reinheit, wie ihn meine Väter (Voreltern) behandelt haben. Jener sprach: Wenn du Wein übrig hast, so gieb mir ihn, ich nehme ihn (ich kaufe ihn dir ab). Dieser sprach: Wenn du Herr deiner selbst bist, so koste ihn nicht. R. Simeon ben Eleasar erwiderte: Ich bin Herr meiner selbst[3], und bin es auch gewesen. Das ist der Sinn von ומלך, nämlich ומלוך und herrsche über deine Leidenschaft.

Oder: „Fürchte den Ewigen, mein Sohn ומלך.“ Was heisst: ומלך‎? ואל למילך‎ und nicht den Molech, wie es heisst Lev. 18, 21: „Und von deinem Samen sollst du nicht dem Molech weihen.“

Oder: Was heisst ומלך und den König? המליכהו erkenne ihn (Gott) als König an. Prov. 24, 21: „Mit Neuerern lass dich nicht ein“ d. i. mit denen, welche sprechen, es gebe noch einen zweiten Gott, mit solchen lasse dich nicht ein. R. Jehuda bar Simon


  1. S. Chaggiga fol. 12.
  2. Der Midr. liest nicht מֶלֶך, sondern ומְלוֹך.
  3. In Jerusch. Aboda sara Ende wird dieser Vorfall erwähnt, aber mit andern Worten, ebenso in Tr. Chullin, aber auch nicht auf die Art, wie hier. M. K.
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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/046&oldid=- (Version vom 31.7.2018)