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Mund und ich salbte mich nicht, bis drei Wochen um waren.“ Hernach sprach er: „Ewiger erhöre. Ewiger vergieb“ u. s. w. Manches Gebet ferner wird in drei Tagen erhört. Von wem kannst du das lernen? Von Jona, wie es heisst Jon. 2, 1: „Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte.“ Darauf (V. 2) „betete Jona zum Ewigen, seinem Gott, aus dem Leibe des Fisches.“ Manches Gebet wird in einem Tage erhört. Von wem kannst du das lernen? Von Elia, von dem es heisst 1 Reg. 18, 36: „Elia, der Prophet, trat hin und sprach: Ewiger“ u. s. w. Manches Gebet wird zu seiner Zeit erhört.[1] Von wem kannst du das lernen? Von David, wie es heisst Ps. 69, 14: „Mein Gebet zum Ewigen zur wohlgefälligen Zeit.“ Manches Gebet wird sogar, ehe es noch aus dem Munde kommt, von Gott erhört, wie es heisst Jes. 65, 24: „Ehe sie rufen, werde ich antworten.“


[18] V. 25.

Wenn du Kinder zeugst. Halacha.

Darf ein Israelit die Ecke seines Haupthaars rund herum wachsen lassen? Die Weisen haben so gelehrt: Folgende Dinge sind wegen amoritischer (heidnischer) Sitte verboten: Wer die Ecke seines Haupthaares abschneidet und eine Haarflechte auf der Kopfspitze (Locke, Tolle) macht. Was heisst: המספר קומי? Wer die Ecke seines Haupthaares abschneidet und ein Erfassen der Locken (auf der Kopfspitze) macht[2], was verschuldet er? Er erhält vierzig Geisselhiebe. Wer aber die Locke[3] auf der Kopfspitze trägt und sie in götzendienerischer Absicht wachsen lässt, verdient eine härtere Strafe, als für Götzendienst selbst. Ist denn Gott nicht auf den Götzen eifersüchtig, es heisst doch Ex. 20, 3: „Du sollst keine anderen Götter vor mir haben, ebenso Deut. 4, 24: „Denn der Ewige, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifervoller Gott?“ Wenn nun an den Götzen nichts Wesentliches ist, fragen die Rabbinen, warum werden sie Götter genannt? Um denjenigen zu belohnen, bemerkte R. Pinchas bar Chama, der sich von ihnen fern hält (trennt). Gott sprach nämlich: Obgleich nichts Wesentliches an ihm (dem Götzen) ist, so sehe ich doch den Menschen, der sich von ihm fern hält, so an, als wenn er dem diente, in dem Wesentliches ist und zu mir käme. R. Josua ben Levi sagte: Gott sprach: Da die Strafe des Götzendienstes so schwer ist, so muss ich sie davor warnen, damit sie nicht sprechen: wenn man uns vor ihm gewarnt hätte, würden wir uns von ihm losgemacht haben. Gott sprach zu Jesaia: Glaube nicht, dass ich sie vielleicht nicht zuvor vor Götzendienst gewarnt habe, ehe sie an den Sinai kamen, um das Gesetz zu empfangen, habe ich sie schon davor gewarnt. Woher lässt sich


  1. D. i. am Tag oder in der Nacht.
  2. Sinn: Wer die Ecken seines Haupthaares so kurz abschneidet, dass er sie nur mit der Scheere oder mit den Nägeln erfassen kann.
  3. Eine solche Haarflechte oder Locke (כלורית) trugen die Götzenpriester auf der Mitte des Kopfes, während das Haar ringsum abgeschnitten war.
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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/035&oldid=- (Version vom 31.7.2018)