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Berg?“ R. Chanina der Grosse sagte: Esau hat seinen Erzeuger[1] (zu Tische) liegen gemacht (סיבב‎) d. i. seinen Vater, weil er verpflichtet war, ihn mit Speise zu versorgen. Woher lässt sich das entnehmen? Aus Gen. 25, 28: „Jizchak liebte den Esau, denn er ass gern Wildprett.“

R. Samuel bar R. Gedalja sagte: Gott sprach zu ihm: Ich vergelte ihm diesen Liebesbeweis. Als Jacob dem Esau Geschenke übergab, wie äusserte sich da Esau? Er sprach: Ich habe genug (רב‎), bekümmere dich nicht. Mit diesem Ausdrucke, sagte Gott, hat er ihn geehrt und mit demselben Ausdrucke sage ich ihm: Weichet von ihm (wendet euch von ihm ab), „es ist euch genug, umgieb!“ [18] Oder die Worte: „Es ist euch genug!“ wollen nach R. Acha sagen: Sowie ihr ihn berührt, werdet ihr selbst berührt. Wie so? Sein Vater hat ihm nur einen Segen gegeben, welcher lautet: „von deinem Schwert sollst du leben,“ den Jacob aber hat er mit zehn Segnungen gesegnet.[QP 1] Woher lässt sich das beweisen? Aus Gen. 27, 28: „Gott gebe dir vom Thau des Himmels.“ Wird sein Segen nun ungiltig, so gehen auch eure zehn Segnungen verloren. „Es ist euch genug! umgieb“ u. s. w.

[19] R. Berachja sagte: Als Esau zu seinem Vater kam und sah, dass Jacob die Segnungen genommen, sprach er zu ihm: Hast du mir nicht einmal einen Segen gelassen, wie es heisst Gen, 27, 38: „Hast du nur einen Segen, mein Vater?“ Da sprach Jizchak zu ihm: Selbst wenn ich dich segne, segne ich auch ihn. Habe ich nicht ihm gesagt: Sei Gebieter deines Bruders? So habe ich ihn doch dadurch zum Knecht gemacht, und gehört nicht der Knecht und alles, was er hat, seinem Herrn? Was heisst: „Wendet euch gegen Mitternacht (צפונה‎).“ R. Chija sagte: Mose sprach zu ihnen: Wenn ihr seht, dass er (Esau) euch befehden will, so widersteht ihm nicht, sondern verberget (הצפינו‎) euch vor ihm, bis seine Welt (Herrschaft) vorüber ist. Das ist der Sinn der Worte: „Wendet euch gegen Mitternacht.“ Dagegen sprachen die Israeliten, bemerkte R. Jehuda bar Schallum, Herr der Welt! sein Vater hat ihn gesegnet mit den Worten: „Von deinem Schwerte sollst du leben,“ und du bist gegen ihn so freundlich und sagst zu uns: verberget euch vor ihm? Wohin sollen wir fliehen? Er sprach zu ihnen: Wenn ihr seht, dass er sich an euch machen will, so fliehet zu der Thora. Unter צפונה‎ ist nichts anderes als die Thora zu verstehen vgl. Prov. 2, 7: „Er bewahrt (יצפון‎) den Redlichen Heil.“ Oder nach R. Jizchak hat צפונה‎ diesen Sinn. Gott sprach: Wartet bis jetzt der König Messias kommt und erfüllt (was geschrieben steht Ps. 31, 20:) „Wie gross ist deine Güte, die du aufsparest deinen Verehrern!“

[20] V. 4. Und dem Volke befiehl also. Nicht dass ich es euch nur befehle, sprach Gott, sondern ihr sollt es auch euren Kindern befehlen. Gott sprach nämlich zu Mose: Ertheile den Be-

  1. s. Bemidbar [r.] Par. 14.

  1. Der Midr. liest nicht הר‎ Berg, sondern הורו‎ sein Erzeuger.
Empfohlene Zitierweise:
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/021&oldid=- (Version vom 31.7.2018)