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den verlorenen Sonntag, den eisigen Wind und ihre müden, wehen Füße.

Er hörte aber nicht hin, schien es gar nicht zu wissen, daß sie da gehe.

In einem Wagengeleise glitt sie aus; das schien ihn zu wecken. Er half ihr auf und behielt sie im Arm, wie sie weiter gingen. Die starken Stöße seines Herzens sprachen von innerm Kampf. Seine Augen waren trocken und glänzender als sonst; auf den hagern Backen brannte nun ein ungewohntes Rot. Manchmal sah er sie eindringlich an, öffnete auch den Mund, als ob er etwas sagen müsse, schüttelte aber wieder den Kopf und seufzte:

„Arm lütt Dammelke!“[1]

Sie nahm das für ein Schmeichelwort, lächelte schon halbgetröstet und streichelte an ihm herum, was er sich ohne Widerstreben, aber auch ohne Dank gefallen ließ. Doch wurde er allmählich machtlos und warm und ließ sich mitziehen, als ob er nicht das Herz voll habe.

Zuletzt wagte sie es, ganz siegesgewiß zu sagen: „Weißt, Hein, ich bin aus’m Schlitten gesprungen im vollen Fahren.“

Er wurde sogleich wieder fremd, ließ ihre Hand frei und erwiderte: „Ick weet.“



  1. Tändlerin.
Empfohlene Zitierweise:
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/205&oldid=- (Version vom 31.7.2018)