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„Ach je, das war doch kein Bursch!“ Gesa lachte.

„Mußt nicht immer mit dem laufen, Schatz; paßt ja gar nicht zu dir!“

Die junge Frau riß die Augen auf, als sei das gar kein Deutsch, auch die vollen frischen Lippen blieben vor Verwunderung offen. Dann aber schien sie sich zu besinnen und lachte überlegen, wie einer, der es besser weiß.

„Es ist ja mein Bräutigam, Herr Jäck.“

„Bräutigam! auch gut! mir gleich, wie du’s nennst! Wenn er nur weg ist, wenn du nur jetzt mit mir im Schlitten fahren kannst.“

„Was denken Sie wohl! das leidet er nicht; er ist ja da drinnen.“

„Da drinnen bloß? Ach so! das ist fatal. Ich hatte recht gehofft, du würdest heute ein bißchen lieb zu mir sein.“

Sie lächelte verlegen und geschmeichelt. Dann wieder horchte sie mit zusammengezogener Stirn auf den Lärm der Streitenden und die donnernden Faustschläge aus der Bretterbude.

„Ist das er, der da so schreit? Komm, Kleine, komm weg von hier! Diese rohen Auftritte sind nichts für dich. Ich hasse sie auch.“

Er hatte ihre Hand ergriffen und zog sie mit.

„Aber ich muß nun wieder hinein,“ murmelte sie schwach und widerstrebend.

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/201&oldid=- (Version vom 31.7.2018)