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sich auf dem Absatz um und stolzierte nach der Gegend, wo die Zelte aufgebaut standen, dort mußte sie zu finden sein.

So eilig war er, daß er auf dem übergelegten Brette am Rande der Eisfläche fehl trat und mit dem Fuß in eine seichte Wake geriet, zum lauten Ergötzen der Bummler und Straßenjungen, die einen beweglichen Doppelkranz um das Becken bildeten und sich lärmend und zudringlich zum Anschnallen der Schlittschuhe oder zum Schieben der größeren Mietskreken gegen einen festen Stundenpreis erboten.

Der feine Stiefel war von dem Eiswasser durchfeuchtet, – fatal und ungesund. Vielleicht sollte er doch umkehren? Aber das Menschengewühl, das Gelächter, die Musik, und vor allem die blanke Angel in den Augen der hübschen Gesa hielten den Hecht zu fest. Man konnte sich ja in der nächsten Schenkbude trocknen, etwas Warmes genießen, vielleicht gar warm tanzen. Leopold Jäck ging unbekümmert und mit gewohnter Flottheit in die größte und stattlichste der Bretterbuden, auf der eine große Hamburger Flagge im Nordwind flatterte. Es war fast dunkel in dem mit Menschen, Zigarrendampf und Grogdunst eng gefüllten Raum, die langen Holztische dicht besetzt, mit Mühe ein Platz zu finden. Unablässig ließ er die Augen herumgehen, sah aber nicht, was er suchte. Sie saßen nämlich weit hinter seinem Rücken

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/194&oldid=- (Version vom 31.7.2018)