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„Wo kunnst du da woll wat gegen dohn!“ sagte die Frau, „dat is nu mal so.“

„Dat sall aber nich sin!“ rief der Fischhändler dunkelrot und drohend, wie man es diesem gutmütigen Gesicht mit dem Doppelkinn und der kleinen Stumpfnase gar nicht zugetraut hätte und schlug mit der Faust auf die Marmorplatte des Verkaufstisches, „dat is ja de reine Mord, is dat ja!“

„Dat Kind is noch buten,“ sagte die Frau ablenkend und schob die Hände unter die Schürze, „weet Gott, wat se sick nich verkölt.“

„De Deern is mehr vun min Slag,“ murrte der Mann, „aber kannst se ja rinropen.“[1]

Die Frau ging an die Ladentür, öffnete eine Spalte breit und rief: „Ida! Ida!“ mit vor den Mund gehaltenem Tuch, denn es kam ein Wagen voll nassen Nebels und Zugs herein.

Der Mann hatte in mürrischem Schweigen, die Hände hinterm Rücken, an einem der Bassins gestanden. Dat is die „Minschenmöglichkeit!“ murmelte er vor sich hin.

„Wi möt doch to hüt Aben noch mehr Woar’ herin hebben, schullst man rut gahn, Krischan. “ „Wie bliwt mit den ganzen Kram sitten, sallst mal sehn.“



  1. hereinrufen.
Empfohlene Zitierweise:
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/151&oldid=- (Version vom 31.7.2018)