Die holsteinischen sind doch immer die besten. Die böhmischen mögen wohl auch gut sein, aber es sind so viele Spiegelkarpfen darunter, und da fällt das Absaugen der Schuppen beinah weg; und nun gar bei den Lederkarpfen, die so eine Art zähen Felles haben! Und dann müssen auch diese Böhmen so lange unterwegs sein, bis sie herkommen, und zuweilen wird das Wasser in den Fässern lau, dann leidet der Geschmack der Fische darunter; oder es gefriert, und dann stirbt gar einer oder der andre ab. Der branntweingetränkte Bissen Brot im Munde erhält sie nicht immer am Leben, durchaus nicht. Nein, bei den Holsteinern ist man seiner Ware sicherer. Johann Christian Wobbe führte nur Holsteiner, bezog sie vom Dieksee, wie alle seine Kunden oft von ihm gehört hatten. Es ist notwendig, daß man sich auf einen Geschäftsmann verlassen könne. Auf Johann Christian Wobbe konnte man sich verlassen, das war gewiß. Wie er so in seinem weitläufigen
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/147&oldid=- (Version vom 31.7.2018)