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noch bis zuletzt gestickt hatte, wurde von allen Seiten besehen und bewundert. An die Fenster rieselte der nasse Schnee, und eine klägliche Stimme plärrte draußen:

„Wir wünschen dem Herrn einen goldenen Tisch,
An allen vier Ecken ’n gebratenen Fisch“ –

„Schade, daß wir heute keinen Karpfen haben,“ sagte Karoline.

„Aber doch Beefsteak,“ tröstete die andre, „freust du dich über den Storm?“

„Oh, schrecklich!“ erwiderte Karoline, in dem zierlich gebundenen Buche blätternd, „wenn sie nur nicht alle so furchtbar traurig endigen, – kriegen sie sich? Herrgott, hört das Gejaul da draußen denn gar nicht auf?“

„Wir wünschen der Tochter ’n Bräutigam“

sang es draußen in jammervollen Tönen. Frieda lachte anzüglich, Karoline schalt, um sie abzuwehren, auf diese Art von Bettelei.

„Ich will ihnen ein paar Pfennige geben,“ sagte Frieda und riß die Tür auf, prallte aber sogleich zurück und schrie: „Karo, Karo, es ist Thedche Bolzen!“

Hatte der nasse zerlumpte kleine Bursche eine Ahnung gehabt, vor wessen Tür er seinen Weihnachtsgesang herunterleierte? Gewiß nicht! es bedurfte nicht Karolinens Ausrufs: „Ein Kind

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/124&oldid=- (Version vom 31.7.2018)