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Gesicht, auf dem noch Jugend und Erschöpfung um den Vorrang streiten, und das in jeder Ferienzeit wieder aufblüht. Verstand sich Frieda aufs Lachen, so war der Freundin immer das Weinen näher, aber es galt nicht gerade den Schülern. Wenn man noch jung ist und leben möchte, kann man nicht ganz selbstlos sein. Die Kinder – nun ja, jeden Tag sechs Stunden und mit dem besten Willen, – das heißt, noch besser wäre es, wenn man einen andern Beruf erfinden könnte, der jährlich so viel einbrächte, daß man wohnen, essen und sich kleiden kann.

Frieda erzählte von Thedche Bolzens komischem Mißgeschick, aber Karoline fürchtete, es werde heute an dem Mittagstisch, wo sie speisten, wieder Schellfische geben, wie letzten Mittwoch und vorletzten! Die gewöhnten sich an, jeden Mittwoch Schellfische zu kochen, obgleich sie wohl gesehen, daß nicht alle sie mochten; und Karoline roch sie jetzt schon mit ihrem feinen, spitzen Näschen, die verhaßten Schellfische. Sie konnte nicht darüber lachen, wie die Freundin, – nein – gut genährt muß man sein, woher soll man sonst die Kraft zur Arbeit nehmen? Frieda war ganz einverstanden und sah die arme Karoline betrübt an; der standen wahrhaftig die Tränen in den Augen aus Angst vor den Schellfischen.

Da läutete es, die Pause war vorüber, mit

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/111&oldid=- (Version vom 31.7.2018)