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ich hier das ganze Ende mit Ihnen längs laufe! Ich bin so all zweimal heute ’ne weite Tour gelaufen fürs Geschäft, ganz nach Uhlenhorst, hin und zurück.“

Er blieb mit ungeduldigem Achselzucken stehen und tat, als wolle er rechts abbiegen.

„Gott, Emil, sei doch nicht so!“ bat sie eindringlich, etwas Weißes aus der Tasche ziehend, „kuck mal, das hab ich dir mitgebracht, nu kannst du doch woll sehn –“ Sie weinte leise.

Er: „Siehst du woll? All wieder! Es ist nicht mehr auszuhalten. (Er riß ihr den Brief aus der Hand und schlug heftig damit hin und her.) Was ist es denn? Hunderttausend Taler? Das wär doch noch der Mühe wert! Alles andre ist Quark! Und du – du kannst mir im Mondschein begegnen.“

Sie (heftig weinend): „Ach, Emil, sei doch nicht so eklig, es ist – es ist – mein Bild! Wenn du so gut sein und mit mir nach Hause kommen wolltest –“

Er: „Du hast dich abnehmen lassen? Du mit deinen Schellfischaugen?“ Er musterte sie lachend von oben bis unten, dann schob er das Kuvert nachlässig ein. „Das krieg ich jawoll noch früh genug zu sehen, – ja, jawoll, ich geh mit, aber bloß, weil ich es deinem Bruder versprochen

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/099&oldid=- (Version vom 31.7.2018)