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„Un nu dieses Jejenseitige! Nichts als ‚mein Fritz‘ hier und ‚mein Johann‘ da, un wenn man das auch so gewöhnt gewesen is und denn der Schreck heut abend! – mir is nich janz recht, meine Herrschaften – ’n bißchen steif in die alten Knochen –“

Er zuckte probeweise mit der Schulter und machte Miene aufzustehen.

„Wenn Sie sich gleich niederlegten,“ meinte Fritz.

„Ick reiße mir schwer los,“ nickte Tewes verbindlich, „aber ick spüre noch ümmer so ’ne gewisse Feuchtigkeit um mir; die Veranlassung zu unsre Bekanntschaft war wenijer anjenehm, aber ick hoffe, der weitere Fortjang –“

„Nein, gehen Sie gar nicht fort,“ rief Rike, die das Letzte nicht gehört hatte, da sie schon seit ein paar Minuten heimlich mit der Schwester beriet. „Nach dem großen Freundschaftsdienst gegen meinen Bruder und uns alle,“ sie streckte dem Gaste noch einmal die Hand hin; „die Uhr geht auf Eins! Wenn Sie mit dem Sofa hier vorlieb nehmen wollen“ – –

Ja, Herr Tewes war so frei; denn morgen war ja Sonntag, da hielt er sein Möbellager geschlossen, und das Dienstmädchen würde sich nicht um ihn ängstigen, und „weiter hatte er ja niemand!“ sagte er mit einem melancholischen Seufzer.

Und mit Wohlwollen und Behagen blickte er auf

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/030&oldid=- (Version vom 31.7.2018)