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der einzige in der Familie, der es sich heute von Herzen schmecken ließ. Ja, er zeigte sogar eine gewisse neidische Gefräßigkeit, als sei es ihm Prinzipiensache, dem leichtfertigen Pudel keine einzige Gräte übrig zu lassen. Herr Sottje war ein zäher Hausphilister und tat keinen unnötigen Schritt auf die Straße hinaus.

Kaum halb geleert ward die Terrine fortgetragen, und Fritz humpelte vorsichtig und kümmerlich auf und ab, um zu sehen, was er leisten könne. Johann hatte dem Kopfschütteln und Gesichterschneiden eine Weile nachdenklich zugesehen; nun stand er auf und sagte in seiner gelassenen Art:

„Dann ist es wohl am besten, ich geh nach Curslak, Fritz.“

Der ältere Bruder hielt den schmerzenden Fuß hoch vor Verwunderung. Johann besorgte diese auswärtigen Geschäfte niemals – konnte man sie dem Jungen anvertrauen? Er zwinkerte so über die große Gestalt hin und meinte endlich: „Ja, glaubst du, daß du damit fertig wirst? Wenn du meinst, wär es wohl gut, denn die Sache ist dringend.“ Er humpelte noch einmal durchs Zimmer und blieb dann wieder vor dem Bruder stehen. „Die Geschichte ist ich hätte gleich ’n Stückener sechs mitgebracht! Je! Vielleicht könnt’st das auch. Sieh aber zu, daß die Knochen nicht zu stark ins Gewicht fallen und

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/016&oldid=- (Version vom 31.7.2018)