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„Hört mal, Kinder, das ist keine Manier,“ fing sie an. Sie nannte die beiden immer Kinder, denn sie war Fritzens Zwillingsschwester und zehn Jahre älter als das andre Paar.

Sie unterbrach ihre Rede, um nach dem Fenster hinzuhorchen. Draußen spielte eine Drehorgel. Der schwache Anflug von Strenge war aus ihrem hellen rotbackigen Antlitz verschwunden. „Hört doch mal, Kinder, ist das nicht aus ‚Martha‘?“ Und dann fing sie mit hoher Stimme an zu singen: „Ach so-o-o lieb, a-ach so-o traut -,“ bis ein heftiges Zischen aus der Küche und ein starker Duft nach überkochendem gewürzten Essig sie mit einem erschrockenen Kreischen hinauskugeln machte.

Die jüngeren Zwillinge folgten, um mit zu klagen, wenn ein Unglück geschehen wäre. Aber es war noch alles gut gegangen, und Johann begab sich wieder an sein Verkaufsgeschäft im kühlen Keller. Die Aalsuppe sollte sie in zwei Stunden alle vereinigen, und wo ist das hamburgische Gemüt, das die belebende fröhliche Spannung nicht nachzufühlen imstande wäre, welche diese Aussicht über die Beckerschen Zwillinge verbreitete Frische Birnen zwar gab es noch nicht, aber Fritz hatte eine vorzügliche Sorte Backbirnen aufgetrieben, und die Aale waren von einer staunenswerten Dicke gewesen.

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/014&oldid=- (Version vom 31.7.2018)