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was seiner Gemütsruhe und Ehrbarkeit gleichermaßen zuwider. Aber Herrn Sottjes Nase bezeichnet die Grenze – weiter dringt die Sonne nie. Dahinter ist alles Kühle, Schatten, vergnügliche Dämmerung.

Und inmitten dieses Schattens, hinter dem weißgescheuerten Ladentisch mit der glänzenden Messingwage und den schmalen blanken Messern, zur Rechten einen großlöcherigen, safttröpfelnden Schweizerkäse, zur Linken einen rötlich durchwachsenen Speckrücken, als die zwei Pfeiler des Reiches, schimmern die freundlichen Gesichter der Gebrüder Fritz und Johann Becker wie ein Paar vollwangiger Monde oder wie die regierenden Häupter dieser Welt des nahrhaften Überflusses und Wohlgeschmacks.

An diesem heißen Sonnabendmorgen war der runde Kopf des Herrn Fritz allein hinter der Tonbank sichtbar, und dieser hob sich hie und da von seiner Zeitung, um mit zusammengekniffenen Lidern ins Helle hinauszuspähen, wobei sich jedesmal seine fleischige Hand liebkosend über Herrn Sottjes Sammetfell legte und ihm den zarten Teil zwischen den Ohren verständnisvoll kraute.

Endlich kam jemand.

Eine große, schwerfällige Gestalt, so groß, daß es von unten aussah, als habe sie mit dem Versuch, sich durch den niederen Eingang durchzuzwängen,

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/010&oldid=- (Version vom 31.7.2018)