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reich ist mein Bruder sehr, und das hat er ja immer sein wollen! – auch klug und gescheut ist er; er sagt er wolle schreiben und sich recht abarbeiten im Geist. Also etwas Zufriedenheit mag er sich denn wol mit der Zeit erringen und sie thut ihm Noth! Bis zum Glück bringt er es schwerlich je, mein armer Leonor!“

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Im vergangenen Sommer 1844 saß an der langen table d'hote im Kursaal zu Ems die Fürstin Callenberg zwischen ihrem Mann und dem Grafen W. Sie war auf der Reise zu Gotthards Verwandten, die an der Mosel Besitzungen haben. Tristan ein schöner schlanker, schwarzer Knabe saß ihr gegenüber und sorgte für den kleinen blondlockigen, vierjährigen Felix weise wie ein Hofmeister, obgleich ein solcher neben ihm saß.

„Sehen Sie Fürstin, sagte Graf W., dort am andern Ende des Tisches sitzt Ihr Landsmann, der Doctor Brand, dessen geistreiche, publizistische Broschüren seit einigen Jahren so viel Aufsehen, und ihn zu einer solchen literarischen Sommität gemacht haben. Der lange magre Mann mit dem feinen Gesicht und der goldnen Brille ist es, der neben der kleinen dürren brünetten Dame im rosenfarbnen

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/234&oldid=- (Version vom 31.7.2018)