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„Eustach .… hier ist Tristan!“

„O! rief Eustach aufspringend, Du bist's, Cornelie! .… Du bist's .… Du kommst zu mir .… Gott segne Dich! .… ich wußte wol daß Du mich jezt nicht verlassen würdest.“

Es war eine herzzerreißende Szene! mit den ungewissen, tappenden Bewegungen der Blinden suchte Eustach erst Corneliens Hand und dann das Kind, das er nicht müde wurde zu herzen. Er sah gar nicht mehr, kaum einen Lichtschimmer, aber wie das fast allen Erblindeten geht, er wollte es verbergen – vielleicht um sich selbst eine Illusion der Hofnung zu machen. Er nahm Tristans Kopf in seine Hände, blickte ihn lange an und sagte:

„Tristan sieht Dir ähnlich, nicht wahr Cornelie? darum ist mir der Knabe noch einmal so lieb.“

Aber Tristan war das Ebenbild seines Vaters und Cornelie wagte nicht ihm zu widersprechen. Eustach hatte sich sehr verändert in diesen drei Jahren wo sie ihn nicht gesehen. Sein schönes schwarzes Haar war dünn geworden und mit grau gemischt; die Züge des Gesichts und die ganze Gestalt waren welk geworden; die Haltung hatte keine Kraft mehr und die ganze Erscheinung keinen Nerv. Es war etwas Gebeugtes in ihm, das Cornelien durch die Seele ging und sie mit Mitleid

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/212&oldid=- (Version vom 31.7.2018)