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Moment verflatternder Begeisterung die bestimmende Wirkung für eine ganze Zukunft zu verlegen. Aber zwischen den trostlosen Realitäten thut der Wahn mitunter so gut! Alles was man erlangt hat löscht so wenig den heißen heimlichen Durst der Seele, daß man unwillkürlich zu sich selbst spricht: Es muß aber doch noch etwas Anderes, Genügenderes geben, und – da es im Erlangten nicht zu finden ist – sollte es da nicht im Versagten sein? – Mit diesen Gefühlen sah Leonor Cornelie wieder, und neue kamen hinzu, welche den Eindruck verstärkten. Er konnte nicht eine Art von Mitleid unterdrücken, wenn er sie in dieser quasi Hütte und den damit

übereinstimmenden Umgebungen sah. Er vermißte Sammet und Seide, Silber und Bronce, Diener und Pferde, Luxus und Elegance; ihn bedrückten die kleinen Zimmer, die enge Räumlichkeit, die schlichten Meuble, der Mangel an den hunderttausend Ueberflüssigkeiten der Mode und der Laune. Sie muß darunter leiden, sprach er heimlich, wenn sie es auch nicht eingesteht. Gotthard war nie auf diesen Gedanken gekommen! Wie alle Menschen die im Reichthum geboren und erzogen und doch nicht glücklich geworden sind, und doch tausend unerfüllte Wünsche und Erwartungen in sich herumtragen – schlug er den Reichthum zwischen allen Lebensgütern

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/164&oldid=- (Version vom 31.7.2018)