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habe ein Herz – und das treten Sie mit Füßen! also leben Sie recht, recht wol, denn ich kann nicht länger bei Ihnen leben.“

Ohne Gruß, ohne Händedruck ging er. Cornelie hatte Lust sich ihm in den Weg zu werfen, so leid that er ihr.

„Gotthard!“ sagte sie bittend und streckte die Hand nach ihm aus zur Versöhnung. Er kehrte um, küßte ihre Hand, verließ das Zimmer, und kam nicht wieder.

Durch seine Abreise entstand eine ungeheure Leere in Corneliens Leben. Nichts ist verwöhnender als der Umgang mit einem Menschen, bei dem man sich in der tiefsten Eigenthümlichkeit verstanden weiß. Mit einem solchen Verständniß ist immer Aufrichtigkeit, Vertrauen und Zuversicht gepaart, und wo diese herrschen hat man ein Gefühl von Sicherheit, von Heimat, von Dach und Fach für die Seele –

- was unendlich schmerzlich vermißt wird, wenn ein solcher Umgang aufhört. Jezt, früher nie, bedrückte die Einsamkeit Cornelie. Sie wollte Ansprache, Mittheilung, Austausch der Gedanken, Besprechung einer Zukunft die sich um Tristan bewegte. Sie kam sich verlassen und ausgestoßen vor. Sie hatte nicht einen Menschen auf den sie bauen, zu dem sie sagen durfte: Thue das für mich! Nicht

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/145&oldid=- (Version vom 31.7.2018)