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bemerke Ihnen, daß ich Sie für Gesundheit und Leben meines Sohnes verantwortlich mache; und daß ich nicht einen Pfennig für ihn gebe, so lange er in Ihren Händen ist.“

„Ich danke Ihnen, Herr Graf, entgegnete Cornelie hoch und kalt; mit dieser Erklärung haben Sie mir Tristan unbedingt geschenkt.“

Noch an demselben Abend reiste Eustach ab, ohne Cornelie und Tristan wiederzusehen, und Niemand wußte wohin. Cornelie konnte ungestört ihre Geschäfte besorgen, ihre Anordnungen machen, und sie that es mit Ruhe und Ernst, und einem heimlich blutenden Herzen. In den letzten Septembertagen reiste sie ab mit ihrem Sohn, von Niemand begleitet als von Dorothee und von den Thränen der Zurückbleibenden.

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Wieder sind drei Jahre vergangen. Das ungeheure Aufsehen, welches Corneliens Trennung von Eustach machte, und welches seinen Hauptgrund in dem Umstand fand, daß man die eigentliche Ursache dieser Trennung nicht enträthseln konnte und daher Millionen von Hypothesen aufstellen durfte – war endlich mit der Unmöglichkeit neuer Muthmaßungen erschöpft. Eustach lebte im Sommer auf Altdorf, im Winter in Paris oder in Wien so unbefangen

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/103&oldid=- (Version vom 31.7.2018)