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unsern Gesprächen verschwinden, denn Du weißt wie ich die Lügen hasse.“

„Wenn Du, wie Gott, in mein Herz sehen könntest .…“

„Würde ich dasselbe sehen, was ich jezt weiß: Du hast nie etwas Andres geliebt, als Dich allein. Und was mich betrift, Eustach! ich kann nicht lügen! und in meinem Herzen ist nicht ein Funke von Liebe für Dich.“

„Das ist nicht möglich, Cornelie! sieben Jahre der Liebe ersterben nicht in einem Augenblicke des Zornes. Du täuschest Dich, und wirst früher oder später, einmal gewiß, mit Deinem vollen warmen Herzen zu mir zurückkehren.“

„Du irrst Dich in mir, Eustach! keine zornige Aufwallung hat mich von Dir entfernt, keine zärtliche wird mich Dir nähern. Ich habe Dir ja vor einem Jahr bei unsrer ersten Erklärung Alles auseinandergesetzt; daran erinnere Dich! das drückt auch heut meine Ansicht und Gesinnung aus, und wird sie in zehn Jahren, in fünfzig Jahren unwandelbar ausdrücken. Es giebt keine Gemeinschaft der Liebe mehr zwischen Dir und mir.“

„Dann ist es Unsinn mit einander zu leben.“

„Das leugne ich nicht .… aber ich habe ihn nicht herbei geführt. Du hast den Keim

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/090&oldid=- (Version vom 31.7.2018)