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mit einem einzigen hohen Fenster durch welches die Morgensonne voll hinein schien. Darin standen ein Paar Bücherschränke, ihr Schreibtisch, eine Console mit Blumen, und zu beiden Seiten des Marmorkamins, in welchem ein gedämpftes Feuer brannte, große bequeme Lehnstühle mit dunkelrothen Sammetpolstern, lockend zum traulichen Geplauder. In einem dieser Stühle saß Cornelie und las, und ihre liebliche gedankenvolle Erscheinung paßte so vollkommen zu der Umgebung, daß man inne ward daß sie dieselbe geschaffen habe und sich heimisch darin fühle. Die Sonne und die purpurfarbenen Vorhänge warfen ein warmes weiches Rosenlicht auf ihren Peignoir von weißem Cachemir, und ihr zartes ernstes Antlitz brauchte sich keine fremde Farben zu borgen.

„Gott segne Sie, Gräfin! und wenn Sie einmal nichts Besseres zu thun wissen, so denken Sie an mich! ich muß nun abreisen,“ sagte er eintretend und setzte sich ihr gegenüber in den andern Lehnstuhl.

„So plötzlich .… und warum denn überhaupt? fragte Cornelie beinah erschrocken, ist etwas vorgefallen?“

„Plötzlich sagen Sie! Ende August kam ich, und jezt sind wir Mitte Februars.“

„Dennoch plötzlich! man spricht doch vorher von

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/080&oldid=- (Version vom 31.7.2018)