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gerührt habe. Vielleicht war sie wirklich gefangen durch die Gluten, die sie in Eustach angefacht, die ihr schmeichelten, die sie blendeten und berauschten. Es ist fast nicht möglich die erbärmlichen Fädchen bis zu ihrem Ursprung zu verfolgen, die sich zu einer Liebesintrigue zusammendrehen.

Antoinette kam in Spätherbst von Landeck nach Altdorf, richtete sich mit und nach ihren Gewohnheiten ein, blieb zuweilen ein Paar Tage unsichtbar, und bat Cornelie um völlige Freiheit, um unbeachtet und unberücksichtigt ihren „sauvages allures“ - wie sie sagte – nachhängen zu dürfen. Cornelie begriff die Gastfreundschaft für die beide Theile nicht anders als von völliger Freiheit gefolgt. Kaum aber war Antoinette in Altdorf, kaum sah Cornelie sie im täglichen, häuslichen Verkehr mit Eustach, als sie wie durch Intuition das Unheil erkannte, welches über ihr schwebte.

Sie ist doch kokett! und er .… mein Gott! Er ist doch schwach! Sprach sie eines Tages zu sich selbst, als sie eine jener unbeschreiblichen Wahrnehmungen gehabt hatte, welche nur der Scharfblick und die Ahnungskraft der Liebe geben, Aber sie hielt ihn nur für schwach, angelockt vom spielenden Getändel, gefesselt durch die graziöse Gefallsucht eines anmuthigen Weibes. Kann ich nicht auch gefallen?

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/006&oldid=- (Version vom 18.8.2016)