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Madame Orzelska hatte den Sommer in Landeck zugebracht, dessen Bäder ihr zusagten. Die Verhandlungen mit ihrem Gemal schienen eine günstige Wendung zu nehmen, denn es war ihr gelungen einflußreiche Personen für sich zu interessiren, die ihr sogar Hofnung machten auf Wiedererlangung eines Theils ihres Vermögens. Mit dieser Hofnung belebte sich ihr Muth, ihre Laune, ihre Freude an Zerstreuung und Unterhaltung, ihre Schönheit, ihre Koketterie – und Graf Sambach lag gefesselter denn je zu ihren Füßen.

Er empfing Cornelie mit dem größten Jubel, mit einer Fülle von kleinen liebenswürdigen Aufmerksamkeiten. Jeden flüchtigen Wunsch, den sie früher einmal geäußert haben mogte, fand sie realisirt: hier eine Einrichtung im Schloß, dort eine Anlage im Park, da ein Buch in ihrer Bibliothek. Ihre Diamanten waren neu gefaßt, ein neues Reitpferd wurde ihre vorgeführt. Er schien in diesen drei Monaten ihrer Abwesenheit nur an sie gedacht, für sie gesorgt und gelebt zu haben.

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/002&oldid=- (Version vom 18.8.2016)