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er ja eben nicht Junggesell, und in die Ansprüche und Eigenthümlichkeiten der Damen weiß er sich nicht zurechtzufinden. Also sein Sie versichert, gnädige Frau, daß die Gräfin Sambach Recht hat ihren Gemal zu lieben und daß ich Unrecht habe mich darüber zu wundern.“ -

Wochen waren vergangen, und der Hofmarschall und Cornelie am Ende ihrer Kur in Ems. Sie wollten nun vierzehn Tage an und auf dem Rhein zubringen bevor sie nach Schlangenbad zur Nachkur gingen. - In denselben Tagen sollte auch Leonor nach Paris abreisen und Cornelie hatte ihm einen Empfehlungsbrief an ihre dort verheirathete Cousine versprochen.

„Ich würde in Ihrer Stelle, sagte Gotthard am Vorabend der Abreise zu Cornelien, nicht den Doktor Brand protegiren. Ich habe mich nicht sehr um ihn bekümmert - aber er macht mir den Effect eines wüthenden Liberalen: was soll der bei Ihrer Cousine?“

„So viel deutsches Gesindel und soviel gescheute Taugenichtse, die sich mit Deutschland überworfen haben gehen nach Paris und bilden dort eine deutsche Gesellschaft von so schlechten Elementen, daß ich versuchen will meinem jungen Landsmann Zutritt in einem guten deutschen Hause zu verschaffen.

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/202&oldid=- (Version vom 31.7.2018)